Basel Forscher können bald loslegen

sda/wer
 Foto: Michael Werndorff

Bau: Regierungen beider Basel übergeben Biozentrum der Universität

Basel - Das wegen massiven Verzögerungen und Mehrkosten in die Schlagzeilen geratene neue Biozentrum ist jetzt von den Regierungen beider Basel der Universität Basel übergeben worden. Der Lehrbetrieb im Neubau soll im Herbst beginnen.

Das Bau- und Gewerbeinspektorat Basel-Stadt habe für das neue Forschungsgebäude die Nutzungsfreigabe erteilt, teilten die Regierungen beider Basel mit. Die technischen Anlagen hätten alle Tests bestanden.

Die Universität Basel ihrerseits wird in den nächsten Monaten mit dem Departement Biozentrum die Forschungsanlagen erproben, einstellen und optimieren, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Parallel dazu wird der Neubau sukzessive bezogen, damit im Herbst der Lehrbetrieb aufgenommen werden kann.

„Für das Biozentrum bedeutet der lang ersehnte Umzug in das hochmoderne Forschungsgebäude einen Meilenstein. Hier werden wir das nächste Kapitel unserer fast 50-jährigen Erfolgsgeschichte schreiben. Dank der zukunftsweisenden Infrastruktur bleiben wir im globalen akademischen Wettbewerb konkurrenzfähig und können die weltweit besten Wissenschaftler nach Basel bringen“, freut sich Alex Schier, Direktor des Biozentrums.

400 Forscher aus 45 Ländern

Im Neubau Biozentrum werden rund 400 Forscher aus mehr als 45 verschiedenen Ländern tätig sein. Die Wissenschaftler am Biozentrum generieren jährliche Drittmittel in der Höhe von rund 20 Millionen Franken, wie beide Basel mitteilen.

Die Vorlesesäle haben eine Kapazität für rund 900 Studenten, dazu kommen 70 Laborpraktikumsplätze und 70 Computerausbildungsplätze. Im neuen Gebäude sind zudem IT-Services der Universität Basel mit rund 100 Mitarbeitern und dem Rechenzentrum für die gesamte Universität untergebracht. Mehr als 80 Mitarbeiter aus zentralen Diensten wie Werkstätten, Wasch- und Medienküche, Kommunikation, Hausdienst und administrativem Personal werden sich darum kümmern, dass der Betrieb im Neubau Biozentrum reibungslos funktioniert.

Mit dem Bau des 72 Meter hohen Biozentrums war 2013 begonnen worden. Der Bezug war ursprünglich für 2017 geplant. Immer wieder kam es jedoch zu Bauverzögerungen. Zudem liefen die budgetierten Kosten von 338 Millionen Franken aus dem Ruder. Die Regierungen rechnen nun mit Mehrkosten von 87 bis 97 Millionen Franken.

Mit der Übergabe des Projekts an die Universität ist die Angelegenheit nicht erledigt. Wie die Regierungen mitteilten, lassen sie eine externe Expertise erstellen, um Lehren für vergleichbare Projekte ziehen zu können. Die Federführung für diese Abklärungen wurde den Finanzdepartements der beiden Kantone übertragen.

Im Kanton Basel-Stadt nimmt auch die Geschäftsprüfungskommission des Großen Rats als Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) das Baudebakel unter die Lupe. Die PUK soll ihren Bericht, für den Kosten von einer Million Franken veranschlagt wurden, Ende des Jahres vorlegen.

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