Basel Freie Fahrt für den ÖPNV

Valentin Radonici
Auch das Tramnetz profitiert von den 226 Millionen Franken aus Bern. So können verschiedene Tramprojekte nach Plan in Angriff genommen werden. Foto: Michael Werndorff

Der Schweizer Bund unterstützt das Agglo-Programm mit 226 Millionen Franken.

Die Agglo Basel hat einen Grund zur Freude. Jetzt können die im Juni 2021 eingereichten Pläne der vierten Generation starten. In den letzten zwei Jahren waren Prüfungen im Schweizer Bundesparlament, viele Verhandlungen und Beratungen im Fokus. Nun ist die lange Arbeit der Agglo Basel für das Verkehrsvorhaben erfolgreich. Entsprechend glücklich ist man beim Verein über die Entscheidung des Parlaments vom 4. Dezember.

226 Millionen Franken stellt der Bund frei

Die Gesamtinvestitionen für die Projekte der vierten Generation belaufen sich auf insgesamt 564 Millionen Franken. Der Bund beteiligt sich an dieser Summe mit 40 Prozent und unterstützt mit 226 Millionen Franken. 120 Vorhaben beinhaltet das Agglomerationsprogramm der vierten Generation . Die Liste ist in vier verschiedene Punkte aufgeteilt. Den teuersten Bereich bilden hierbei Einzelprojekte, die auf 459 Millionen Franken kommen. Gefolgt werden diese vom Pauschalpaket Langsamverkehr, das 71 Millionen Franken kosten soll, und dem Pauschalpaket Aufwertung/Sicherheit des Straßenraums (34 Millionen), sowie dem Pauschalpaket neue Haltestellen (300 000). Separat finanziert werden Großinvestitionen, wie der geplante Ausbau der trinationalen S-Bahn Basel mit der neuen Bahnanbindung EuroAirport.

Tram 8 unter größten Projekten

Neben der Agglo Basel profitieren auch 30 Kommunen von der Unterstützung des Bundes. Sie hatten Projekte zur Mitfinanzierung eingereicht und werden mit den vom Bund freigegebenen Mitteln entlastet. Die wichtigsten Vorhaben stellen drei Tramprojekte dar. Einmal handelt es sich um die „Tram Letten“ in Allschwil. Hier kommt es zu Kosten von 75 Millionen Franken. Damit stellt diese Investition auch den größten Einzelposten dar. Der Bund unterstützt das Projekt mit 30 Millionen Franken. Ein weiteres großes Tramvorhaben betrifft die Verlängerung der Tram 8 Weil am Rhein bis zum Läublinpark. Hier werden 21 Millionen Franken fällig. Von dieser Summe übernimmt der Bund einen Beitrag von 8 Millionen Franken. Das dritte große Tramvorhaben ist die „Tram Petersgraben“. Hier werden für die Arbeiten 20 Millionen Franken benötigt. Der Bund finanziert von dieser Summe 8 Millionen.

Auch Fuß- und Radverkehr profitieren

Andere wichtige Investitionspläne des vierten Agglomerationsprogramms sind verschiedene ÖPNV-Drehscheiben. Zu diesen Knotenpunkten gehören die ÖPNV-Drehpunkte in Basel, Bottmingen, Pratteln, Riehen, Rheinfelden-Warmbach und Schliengen. Neue Elemente des Agglomerationspaketes sind auch Pläne für den Fuß- und Radverkehr. Hier sind mehrere Fahrrad-Vorzugsrouten für Pendler im Birstal,in Allschwil und im Wiesental angedacht.

Komplettiert wird das Investitionsprogramm mit Projekten zur Elektrifizierung von Buslinien in beiden Basel. Hierzu gehört die Elektrobusflotte. Für die Elektrifizierung fallen 55 Millionen Franken an. Der Bund unterstützt diesen Bereich mit einer Summe von 22 Millionen Franken.

Start der Projekte kann beginnen

Mit der Unterstützung des Bundes kann nun auch der Start beginnen, wie Patrick Leypoldt, Geschäftsführer der Agglo Basel gegenüber dieser Zeitung erklärt: „Im Januar 2024 fällt der Startschuss für die ersten Vorhaben. Wichtig ist, das Jahr 2028 im Kopf zu haben. Wenn Projekte bis Ende 2028 nicht gestartet wurden, dann verlieren sie den Beitragssatz des Bundes.“

Planung für die fünfte Generation läuft parallel

Parallel zu den Projekten der vierten Generation läuft die Arbeit für das kommende fünfte Agglomerationsprogramm. Die Pläne sollen am 30. Juni 2025 abgegeben werden. Auch dann wird das Bundesparlament in Bern wieder das Investitionsvorhaben überprüfen und darüber beraten. Gleichzeitig zur Abgabe im kommenden Sommer gibt es dann auch eine Offenlegung von neuen Projekten.

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