Hierzu gehören beispielhaft das Vorzeigeprojekt „Familienfreundliche Wirtschaftsregion Basel“ oder etwa die Geschlechterquote für Aufsichtsgremien von staatsnahen Betrieben und nicht zuletzt die Lohngleichheit.
Die Familienfreundliche Wirtschaftsregion Basel ist ein Public-Private-Partnership-Projekt und setzt sich für familienfreundliche Arbeits- und Rahmenbedingungen in der Wirtschaftsregion Basel ein. Sie dient als Plattform für den Austausch und die Vernetzung von privaten und öffentlichen Arbeitgebern, Wirtschaftsverbänden und Verwaltungsstellen.
In Verwaltungsräten und anderen wichtigen Aufsichtsgremien sind Frauen stark untervertreten, obwohl sie für solche strategischen Aufgaben gut qualifiziert wären. Um dem entgegenzuwirken, hat sich der Große Rat für die Einführung einer Geschlechterquote für Strategie- und Aufsichtsgremien von öffentlich-rechtlichen Anstalten und öffentlichen Unternehmen ausgesprochen.
In der kantonalen Verwaltung finden regelmäßig Überprüfungen der Lohngleichheit statt. Zudem gibt es Projekte zur Kontrolle der Lohngleichheit bei Unternehmen, welche staatliche Aufträge erhalten und bei Institutionen, die staatliche Leistungen erbringen.
Wo gibt es denn noch Verbesserungsbedarf in der Förderungen von Frauen in Basel?
Grundsätzlich ist der Verbesserungsbedarf bei der Förderung von Frauen kein Basel spezifisches Phänomen. Basel konzentriert sich in der Umsetzung stark auf die Bereiche Beruf und Erwerbsarbeit, vor allem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Familien- und Hausarbeit wird vorwiegend von Frauen übernommen. Die Rahmenbedingungen für die Betreuung von Kindern sollen weiterhin verbessert werden. Vaterschaftsurlaub und Elternzeit ist der Schweiz nicht verankert. 59 Prozent der erwerbstätigen Frauen arbeiten Teilzeit (im Gegensatz dazu sind es nur 18 Prozent der erwerbstätigen Männer, die Teilzeit arbeiten), was zu ungesicherten Arbeitsverhältnissen, schlechterer sozialer Absicherung sowie geringeren Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen führt.
Es ist an den Unternehmen, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft die Rahmenbedingungen so zu setzen und zu beeinflussen, dass sich die vielen gut ausgebildeten, kompetenten und erfahrenden Frauen entscheiden, trotz Familienplanung nicht aus dem Berufsleben auszuscheiden.
Was sind die Gründe, warum es noch Förderungsbedarf für Frauen gibt?
Aus Sicht der Fachleute liegt dies in der Berufs- und Studienwahl, was sich später auf das Einkommen und die Karrieremöglichkeiten auswirkt. Und natürlich auch bei der Lohnungleichheit, denn hier lässt sich nach wie vor feststellen: Je höher die berufliche Stellung und das Anforderungsniveau, desto höher der Lohn, desto niedriger der Frauenanteil und umso größer die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau. Zudem besteht noch eine ungleiche Vertretung in Führungspositionen in der Privatwirtschaft und der Politik.