Geothermie als wichtige Säule
Umsonst wird der Umstieg auf eine Netto-Null nicht zu bekommen sein, die Schätzungen der Experten liegen bei jährlichen Mehrkosten von 0,5 bis ein Prozent des Bruttoinlandprodukts.
Nachhaltige Stromerzeugung habe ihren Preis, doch die Schweiz als reiches Land könne sich das leisten, sagte Peter Burgherr vom Paul Scherrer Institut (PSI) vor den Medien. Zudem gebe es positive Faktoren wie eine Verbesserung der Luftqualität, die nicht zu beziffern seien.
Obwohl Geothermie-Projekte hierzulande ein ums andere Mal gestoppt wurden, sehen die Forscher in der Erdwärme aus der Tiefe nach wie vor ein hohes Potential. Denn: „In den letzten Jahren fand ein Umdenken der Fachwelt in der Schweiz statt“, sagte Guidati. Während beispielsweise in Basel und St. Gallen auf die tiefe Geothermie für die Stromerzeugung gesetzt wurde, soll sie künftig in erster Linie direkt Wärme liefern, für Wärmenetze und Industrieprozesse. In diesem Fall müsse man anstatt fünf Kilometer nur noch zwei bis drei Kilometer in die Tiefe bohren, was das Risiko von Erdbeben reduziere. Die Frage, die der ETH-Professor Domenico Giardini, Leiter des SCCER-SoE, abschließend rhetorisch stellte: „Schaffen wir es noch bis 2050?“ Während der Projektdauer sei viel erreicht worden, doch man sehe nun auch die Herausforderungen und Probleme viel klarer, sagte er. Und: „Wir sind spät dran.“ Es brauche nun eine koordinierte Strategie. Die Schweiz gehöre aber zu den Ländern, die hinsichtlich einer nachhaltigen Energieversorgung vorangehen könne.