Basel Für Euphorie ist es zu früh

Die Oberbadische
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Unternehmen bewerten die wirtschaftliche Lage als stabil

Die aktuelle Umfrage der Handelskammer beider Basel zur Wirtschaftslage bestätigt die positiven Prognosen nationaler Konjunkturberichte. Die Wirtschaft in der Region Basel ist in guter Verfassung. Euphorie wäre aber verfehlt.

Basel. Die Herbst-Umfrage der Handelskammer beider Basel bei ihren Mitgliedsfirmen zeigt, dass die Wirtschaft der Region in guter Verfassung ist. Insbesondere was den aktuellen Geschäftsgang betrifft, bestätigen die Unternehmen im Stimmungsbarometer im Durchschnitt über alle Branchen hinweg den positiven Trend, den nationale Konjunkturberichte vermelden, teilte die Handelskammer beider Basel (HKBB) jüngst mit. Die aktuelle Stimmung unterscheide sich zudem kaum von der Stimmungslage im vergangenen Frühling.

Den aktuellen Geschäftsgang bewerten mehr als 80 Prozent der Unternehmen mit „befriedigend“ oder „gut“. Ebenfalls 80 Prozent beurteilen die Entwicklung des Geschäftsgangs im vergangenen Halbjahr mit „gleich“ oder „besser“.

Für das kommende Halbjahr sagen 70 Prozent, der Geschäftsgang würde sich „gleich“ entwickeln, knapp 20 Prozent meinen sogar „besser“. Die Unternehmen sind vorsichtig in ihren Prognosen für die unmittelbare Zukunft. Euphorie wäre verfehlt.

Die Finanzindustrie beurteilt den aktuellen Geschäftsgang im Vergleich zum Frühling deutlich besser. Auch die IT- und Telekommunikationsbranche ist auf gutem Niveau unterwegs, konnte sich im vergangenen Geschäftsjahr verbessern und hofft, diesen Trend zu halten. Die übrigen Dienstleister spiegeln das wirtschaftliche Gesamtbild. Die Bauwirtschaft sowie die Logistik- und Transportbranche haben ein positives Halbjahr hinter sich und rechnen auch für das kommende Halbjahr mit einer guten Entwicklung der Geschäfte. Die Chemie-, Pharma- und Life Sciences-Industrie beurteilt den Geschäftsgang gewohnt eindrücklich positiv – drei Viertel mit „gut“ und ein Viertel mit „befriedigend“. Auf deutlich tieferem Niveau bewertet auch die weitere Industrie – mit Ausnahme der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) – den Geschäftsgang besser. Die MEM-Industrie spricht zumindest von einer „befriedigenden“ Lage.

Der Großhandel wirtschafte auf befriedigendem Niveau mit leicht steigender Tendenz. Man hoffe, den Trend fortzusetzen oder mindestens den Geschäftsgang stabil halten zu können.

Das Sorgenkind bleibt der Einzelhandel. Rund zwei Drittel der Händler beurteilen mittlerweile den Geschäftsgang als „unbefriedigend“.

Ein Indiz für die stabile Lage ist die Entwicklung von Investitionen und Personalbestand: Über alle Branchen gesehen, berichten zwei Drittel der Unternehmen von einem gleichbleibenden Investitionsvolumen und Personalbestand. Die Industrie erlebt eine Trendwende von rückgehenden Investitionen zu einer vermehrten Investitionstätigkeit. Sowohl der Einzel- als auch der Großhandel drosseln jedoch ihre Investitionstätigkeiten.

Die Digitalisierung „belebt“ den Markt. Wer den Transformationsprozess der Digitalisierung mitgeht, wird bestehen, darin sind sich die befragten Unternehmen einig. Bei vielen fließt ein guter Teil der Investitionen in die Digitalisierung und in die damit verbundenen Transformationsprozesse. Die HKBB bespricht die Resultate dieser Umfrage mit den beiden Basler Regierungen. Rund 140 Unternehmen haben an der Online-Umfrage der HKBB teilgenommen.

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