Basel Gefahren im Blick behalten

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Der Schweizer Bundesrat will aus den Fehlern des Vorjahres lernen und auf einen möglichen Wiederanstieg der Corona-Fallzahlen besser vorbereitet sein. Genügend Testkapazitäten sind ein Baustein der Strategie. Foto: Die Oberbadische

Pandemie: Bedrohliche Varianten sollen schneller entdeckt werden

Basel/Bern - Gefährliche Virusvarianten früh entdecken, die Impfkampagne fortführen und genügend Testkapazitäten bereithalten: Das ist das Rezept des Schweizer Bundesrats für den Herbst und den Winter, sollten die Fallzahlen wieder steigen.

Der Bundesrat will aus den Fehlern des Vorjahres lernen und auf einen möglichen Wiederanstieg der Corona-Fallzahlen besser vorbereitet sein. Im Sommer 2020 war die epidemiologische Lage ähnlich wie heute. Man fühlte sich in Sicherheit – bis im Herbst die zweite Corona-Welle das Land erfasste und überraschte. Das soll sich nicht wiederholen.

Der Bundesrat hat jetzt deshalb das weitere Vorgehen beraten. Sollten die Ansteckungszahlen steigen – zum Beispiel, weil der Anteil nicht geimpfter Personen zu hoch ist oder sich das Wetter ändert –, sieht der Bundesrat drei zentrale Maßnahmen vor: die schnelle Erkennung von neuen Virusvarianten, die Vorbereitung der dritten Impfung nach zwölf Monaten und die Erhöhung der Impfbereitschaft.

In Sachen Impfung erklärte der Basler Vorsteher des Gesundheitsdepartements und Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz, Lukas Engelberger, dass auch Schüler zahlreich geimpft werden sollten..

Impfstoff anpassen

Sollte eine Virusvariante auftreten, bei welcher der Impfschutz nicht wirkt, müssen laut Bundesrat Anpassungen beim mRNA-Impfstoff vorgenommen werden. Diese würden innerhalb von sechs Monaten möglich sein.

Da in Ländern, in denen die Delta-Variante vorherrschend ist, überdurchschnittlich viele Ansteckungen in Schulen festgestellt werden, werden die Kantone aufgefordert, dass der Schulbetrieb mit wiederholten Tests nach den Ferien aufrechterhalten werden kann. Im Hinblick auf den Herbst sollen auch die Kapazitäten für die Kontaktverfolgung sichergestellt werden.

Schließlich hat der Bundesrat entschieden, die Swiss-Covid-App Anfang Juli um eine Check-in-Funktion zu erweitern. Mit der neuen Funktion könne die Kontaktverfolgung gezielt ergänzt werden, teilt der Bundesrat mit. Das dezentrale System zeichnet keine persönlichen Daten auf und nutzt weder Bluetooth noch GPS.

Check-in-Funktion für Covid-App

Die Check-in-Funktion soll bei kleineren Veranstaltungen eingesetzt werden – zum Beispiel bei privaten Treffen, Sporttrainings, Chorproben und kleinen Konzerten oder in Sitzungszimmern. Veranstalter können direkt in der App einen QR-Code erstellen, den die Gäste bei ihrer Ankunft einscannen, um sich so bei der Veranstaltung einzuchecken.

Nach der Veranstaltung bestätigen die Gäste in der App, dass sie die Veranstaltung verlassen haben. Diese Informationen werden auf dem eigenen Mobiltelefon während 14 Tagen lokal gespeichert und danach automatisch gelöscht.

Wird eine Person nach einer Veranstaltung positiv auf das Coronavirus getestet und gibt den Covid-Code in die Swiss-Covid-App ein, erfolgt eine automatische Benachrichtigung an alle Gäste, die im gleichen Zeitraum bei derselben Veranstaltung eingecheckt waren.

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