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Basel Gegen den inneren Schweinehund

Die Oberbadische

Informationskampagne: Basel beginnt mit neuer Aktion für mehr Sauberkeit

Mit der Kampagne „Sauberes Basel“ will der Kanton gegen das achtlose Wegwerfen von Müll vorgehen. Mit Plakaten, Aushängen in den Trams und einer App sollen die Bürger für das Thema sensibilisiert werden.

Von Adrian Steineck

Basel. Welche Kosten die Entsorgung von gedankenlos weggeworfenem Abfall verursacht, machte Dominik Egli, Leiter der Basler Stadtreinigung, beim gestrigen Pressegespräch deutlich. „Das Wegputzen des Mülls kostet fünf bis zehn Millionen Franken im Jahr.“ Ein Drittel dieses Betrags – Egli spricht von 1,5 bis drei Millionen – entstünden allein durch weggeworfene Zigarettenstummel. Auch das ungebündelte Abstellen von Altpapier und Karton bereite Probleme.

Um hier gegenzusteuern, spannen das Bau- und Verkehrsdepartement, das Präsidialdepartement und das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt jetzt zusammen. Die Kampagne „Sauberes Basel“ läuft zunächst über mehrere Monate hinweg. Als Maskottchen fungiert die Karikatur eines „inneren Schweinehunds“, die unter anderem auf den Abfalleimern in der Innenstadt angebracht werden soll. „Manche Leute sind zu bequem, um es richtig zu machen“, fasst Egli seine Beobachtungen zusammen.

Auch bei Festen sowie im Sommer bei Public-Viewing-Anlässen zur Fußball-Weltmeisterschaft soll die Figur mit einem Augenzwinkern darauf hinweisen, dass Zigarettenstummel & Co. in die dafür vorgesehen Aschenbecher und Mülleimer gehören. Durch eine Kooperation mit den Basler Verkehrsbetrieben (BVB) gibt es Aushänge in den Trams und Aufkleber an den Türen der Busse.

Kosten lässt sich der Kanton die Aktion, die auch eine „Dreggwegg-App“, also eine Anwendung für Smartphones, umfasst, 60 000 Franken. Stellt sich ein Erfolg ein, sprich: geht die Verschmutzung zurück, ist laut Egli eine Fortsetzung denkbar.

Fortgesetzt wird die Informationskampagne „#Rhylax“, welche im vergangenen Jahr begonnen wurde und sich hauptsächlich an Nutzer des Rheinufers richtet. „Die Anwohner leiden während der Sommermonate regelmäßig an Lärm- und Geruchsbelästigung durch Grillfeste und Musik“, beschreibt Michele Bachmann, Projektleiterin Stadtteilentwicklung, die Situation. Mit „#Rhylax“ sollen mittels Facebook und Instagram vor allem Leute zwischen 18 und 34 Jahren erreicht werden, wie Bachmann weiter sagt.

Die bisherige Resonanz auf die via Facebook verbreiteten Kurzfilme, die etwa Interviews mit Rheinanwohnern zeigen, sei sehr gut. „Unser Facebookauftritt wurde seit dem vergangenen Jahr 330 000 Mal aufgerufen, und es gab 9000 Interaktionen in Form von Kommentaren, Weiterverbreitungen oder Gefällt-mir-Angaben“, freut sich Baumann und wertet dies als Beleg dafür, dass die Kampagne ankommt. Für weitere 40 000 Franken soll es jetzt neue Kurzfilme geben. Zudem weisen ab dem 17. April auf beiden Seiten des Rheins von der Dreirosenbrücke bis zum Solitude-Park Plakate auf die Aktion hin.

Initiiert wurde „#Rhylax“ – der Titel ist ein Wortspiel mit dem baseldeutschen „Rhy“ für „Rhein“ und dem englischen Wort „Relax“ für „Entspannen“ – von der Stadtreinigung, dem Amt für Umwelt und Energie und dem Verein Rheinpromenade Kleinbasel. Dieser setzt sich aus Gastronomen und Anwohnern des Rheinufers zusammen und macht sich dafür stark, dass die Lebensqualität für alle Beteiligten gesteigert wird.

Beide Kampagnen, die jetzt im Sommer parallel laufen werden, eint das Ziel, die Menschen zu „informieren und zu sensibilisieren“, umreißt Baumann die Intention. Diesem Zweck dient nicht zuletzt auch der Stadtreinigungstag, der am 2. Juni auf dem Barfüßerplatz stattfindet.

Weitere Informationen: Näheres erfahren Interessierte im Internet unter www.entwicklung.bs.ch/rhylax.

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