Im ersten parlamentarischen Vorstoß geht es um die Variantenanalyse für die Kapazitätserweiterung der S-Bahn und die fachliche Expertise für die Gemeinde. „Bei den Diskussionen um die Kapazitätserweiterung der S-Bahnlinie 6 mit einem möglichen Doppelspurausbau durch Riehen stehen die Riehener Exponenten immer wieder vor dem Problem, dass ihnen die fachliche Expertise fehlt: Die Fachleute von trireno, des Zweckverbands Wiesental und der deutschen und schweizerischen Eisenbahngesellschaften können den Doppelspurausbau im Riehener Dorfzentrum als alternativlos präsentieren, ohne dass die Riehener dem bisher etwas entgegensetzen konnten“, schreibt die EVP.
Es sei angebracht, dass sich die Gemeinde die notwendige fachliche Unterstützung holt und die Grundlagen zur Verfügung erhält, um kompetent über Alternativen mitdiskutieren zu können.
Die Firma Otimon1 – laut EVP mit Erfahrung auf dem Gebiet der Konzeptionierung und Optimierungen von ÖV-Systemen versehen – kommt nach einer Voranalyse zum Schluss, dass
Doppelspurausbau genau in Riehen nicht unbedingt notwendig?
Kapazitätserweiterungen auf dem Netz der Wiesentalbahn auch ohne Veränderungen der hiesigen Struktur möglich sind und ein Doppelspurausbau genau in Riehen nicht unbedingt notwendig ist. Die seit kurzem in die Planung aufgenommenen Doppelspur-Ausbauten im Wiesental würden die Ausgangslage für das Projekt so verändern, dass die Prämissen, die zum Vorhaben einer Doppelspur durch das Riehener Dorfzentrum geführt haben, überholt erscheinen.
Gemeinderat soll Studie in Auftrag geben
Auch wenn die Tunnellösung für die Gemeinde Riehen als „Mehrgenerationen-Projekt“ vom Gemeinderat favorisiert würde, sollte er doch für den Fall eines Scheiterns dieser Idee die Grundlagen bereit haben, um andere Varianten zur Diskussion zu stellen. „Solche Varianten sind möglich, und die Gemeinde braucht für die Diskussionen um die Zukunft der S-Bahn einen starken Partner mit fachlicher Expertise“, heißt es.
Daher wird der Riehener Gemeinderat gebeten, zu prüfen und zu berichten, ob ein Auftrag für eine entsprechende Studie und Begleitung an eine geeignete Firma erteilt werden kann mit dem Ziel, Varianten für eine Kapazitätserweiterung des S-Bahn-Systems Wiesental ohne Doppelspur-Ausbau durch das Riehener Dorfzentrum im obigen Sinne zu erarbeiten.
EVP fürchtet Enteignungen
Im zweiten parlamentarischen Vorstoß geht es um die juristische Expertise für die Gemeinde im Zusammenhang mit der Kapazitätserweiterung der S-Bahn. Für einen Doppelspur-Ausbau der durch Riehen führenden Bahnlinie S 6, wie sie im Zusammenhang mit der Kapazitätserweiterung für die Wiesentalbahn aktuell vorgesehen ist, käme es zu umfangreichen Enteignungen von Grundstücken sowohl im Besitz von Privaten wie der öffentlichen Hand, ist die EVP überzeugt.
Zudem stellt sich die Frage, ob das der Bahn zugeschlagene Gebiet auch zum deutschen Hoheitsgebiet würde.
Gemeinde soll sich juristischen Beistand holen
Daher bittet die EVP Riehen-Bettingen den Gemeinderat, zu prüfen, ob ein Auftrag für ein entsprechendes juristisches Gutachten erteilt und die rechtliche Beratung in dieser Angelegenheit sichergestellt werden kann. Zudem soll der Gemeinderat dann über die Ergebnisse und den Stand der Verhandlungen zur S-Bahn zeitnah berichten.
Für die Einführung eines 15-Minuten-Takts auf der S-Bahnlinie S 6 ins Wiesental ist im Dorfkern von Riehen der Ausbau auf zwei Gleise vorgesehen. Das hängt auch damit zusammen, dass in Lörrach beim Zentralklinikum eine neue S-Bahnhaltestelle entstehen soll. Dafür wäre nach Studien ein Doppelspurausbau zwischen Riehen Dorf und Lörrach nötig.