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Basel Gegenwind vom Denkmalrat

Michael Werndorff

Architektur: Bei den Plänen zur Umgestaltung des Roche-Areals schaltet sich die Regierung ein

Basel - Die Umgestaltung des Basler Roche-Standorts an der Grenzacherstraße schreitet weiter voran. Nach Bezug des neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums im Jahr 2023 steht die Umgestaltung des Südareals auf der Agenda. Beim Basler Denkmalrat sorgen die angekündigten Abrisspläne für Kritik.

Roche ist weiter auf Wachstumskurs. Nicht nur wirtschaftlich expandiert das Unternehmen, auch baulich tut sich auf dem Campus an der Grenzacherstraße viel (wir berichteten).

Neben dem Bürohochhaus II, das mittlerweile die 100-Meter-Marke geknackt hat, entsteht derzeit auch das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum. In einem nächsten Schritt soll dann ab dem Jahr 2025 das rheinseitige Südareal neu gestaltet werden.

Sollte sich der Bedarf abzeichnen, werden auch hier Hochhäuser entstehen, wie Standortleiter Jürg Erismann im November ankündigte. Weiter ist ein Besucherzentrum und die Erweiterung der Parkanlage Solitude geplant.

Basler Denkmalrat schaltet sich ein

Damit die Pläne verwirklicht werden können, will der Pharmakonzern alle Gebäude außer dem neuen Bau 1 von Herzog & de Meuron sowie dem Direktionsgebäude von Otto Rudolf Salvisberg aus den 30er Jahren abreißen lassen. Bereits kurz nach Bekanntwerden wurden seitens des Denkmalrats Einwände laut. Dieser verlangt, das alte Hochhaus aus dem Jahr 1960, den Konzernleitungstrakt von 1935/36 sowie ein Betriebsgebäude von 1936/37 unter Denkmalschutz zu stellen. Regierungsrat und Vorsteher des Baudepartements, Hans-Peter Wessels, hat jetzt grünes Licht für die Prüfung des Anliegens gegeben, wie Basler Medien berichteten. Sollte das Verfahren erfolgreich verlaufen, hat die Regierung die Möglichkeit, besagte Bauten unter Schutz zu stellen.

Mag der Denkmalrat diese Gebäude auch als erhaltenswert bezeichnen, für Roche sind sie veraltet. Wie Erismann sagte, sei der Unterhalt zu teuer und die Arbeitsplätze in den alten Gebäuden nach heutigen Standards nicht mehr zeitgemäß. Zudem seien die energetischen Standards nicht erfüllt. Konsens besteht indes beim Bau 21, dem Konzernleitungsgebäude von Architekt Otto Salvisberg. Laut Erismann soll es aus firmenhistorischen Gründen erhalten bleiben.

Die Prüfung soll nun so schnell wie möglich erfolgen, was auch im Interesse von Roche sei, wie vom Bau- und Verkehrsdepartement zu erfahren war.

Schutzwürdigkeit ist noch nicht bewiesen

Roche wartet nun erst einmal ab, für Erismann sei die Schutzwürdigkeit der Gebäude noch nicht erwiesen, wie er jüngst im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz sagte. Insgesamt seien die Pläne beim Kanton auf fruchtbaren Boden gestoßen, da man die Impulse für die Stadt am Rheinknie erkannt, sagte der Standortleiter.

Roche verstehe die Bebauungspläne als ein „weiteres klares Bekenntnis“ zum Standort Basel, was der Konzern auch mit der Höhe der Investitionen zeige. Offen ist derzeit noch, wie hoch die Kosten der Neubebauung sein werden, da der Bebauungsplan erst noch erarbeitet werden müsse.

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