Basel Gemeinsam über Grenzen wachsen

Michael Werndorff
Gemeinsam planen und gestalten: Die IBA Basel 2020 hat in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ein neues Kapitel aufgeschlagen. Foto: Die Oberbadische

IBA I: Finissage IBA Basel Expo / Akteure ziehen Bilanz / Zahlreiche Projekte aufgegleist

Riehen - Die Internationale Bauausstellung IBA Basel 2020 hat über zehn Jahre hinweg Akzente in der grenzüberschreitenden Raumplanung gesetzt. Im Rahmen der Finissage der „IBA Basel Expo“ in der Riehener Fondation Beyeler wurde gestern Bilanz gezogen und der Blick auf die zukünftige Entwicklung gerichtet.

Gemeinsam über Grenzen wachsen: So lautet das Motto der IBA Basel 2020, erinnerte IBA-Präsident Hans Peter Wessels. Es sei eine außergewöhnliche IBA gewesen, verwies er auf den internationalen Charakter, den Bottom-Up-Ansatz und das Fehlen einer zentralen Finanzierung. „Der IBA ist es dabei hervorragend gelungen, Projekte zu realisieren, die den Menschen im Dreiland nutzen.“ Man könne stolz auf das Erreichte sein, betonte der ehemalige Vorsteher des Basler Bau- und Verkehrsdepartements.

Das befand auch IBA-Vizepräsident und Bürgermeister der elsässischen Gemeinde Hüningen, Jean-Marc Deichtmann. Man habe sich ambitionierte Ziele gesetzt, und bisweilen sei der Weg sehr beschwerlich gewesen. In der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit hatte man schon vor dem Start der IBA positive Erfahrungen gemacht, diese seien in den vergangenen Jahren weiter ausgebaut und intensiviert worden. „Die Grenzen lösen sich immer mehr auf. Dafür sorgt die Lebensweise der Menschen im Dreiland“, sagte Deichtmann.

Mit der IBA Basel sollte der Realität Nachdruck verliehen werden. Konkret zeige sich dies unter anderem an der Verlängerung der Tram 3 nach Saint-Louis oder dem grenzüberschreitenden Landschaftspark „Parc des Carrières“ zwischen Basel-Bachgraben, Saint-Louis, Hégenheim und Allschwil.

Viel Lob und Anerkennung

Deichtmann zeigte sich für die Zukunft optimistisch: „Die IBA hat wichtige Impulse gegeben und uns einen gemeinsamen Weg aufgezeigt.“ Aufgegleiste Projekte würden weitergeführt, so IBA-Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia. Deichtmann hoffe, dass sich die Finanzierung für neue Projekte sichern lasse. Der Trinationale Eurodistrict Basel (TEB), der die IBA Basel einst auf den Weg brachte, sei hierfür ein ausgezeichnetes Forum und könnte konkrete Handlungsempfehlungen entwickeln, sagte Wessels.

Viel Lob kam von Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Mit der IBA Basel sei Neuland betreten worden. Und weiter: „Wir brauchen solche Formate, um beispielhafte Lösungen zu finden“, sagte sie mit Blick auf die Folgen des Klimawandels und bezahlbaren Wohnraum. Auch deshalb wolle man mit den Akteuren im Gespräch bleiben.

Maria Lezzi, Direktorin des Schweizer Bundesamtes für Raumentwicklung, betonte den Vorbild-Charakter der IBA. „Wir nehmen viel mit. Unter anderem erhoffen wir uns die Weiterentwicklung der Strategie Baukultur.“ Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen in Baden-Württemberg, brachte ihre Anerkennung zum Ausdruck.

Das Format der IBA erlaube kreative Ideen und stoße innovative Entwicklungen an. „Wir brauchen die IBA als Impulsgeber und Wegweiser für Neues.“

In diesem Sinne will die BW-Landesregierung wichtige Akzente setzen, indem sie unter anderem Klimaschutz und neue planerische Konzepte miteinander verbindet, erklärte die Ministerin. Mit der IBA Basel sei jedenfalls eine Basis für nachhaltiges, regionales Handeln geschaffen worden. Das Erreichte sei Verpflichtung, Zukunftsaufgaben gemeinsam anzugehen.

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