Neben der Bundesrätin war der baden-württembergische CDU-Politiker und Vizepräsident des europäischen Parlaments, Rainer Wieland, der zweite prominente Referent der Veranstaltung im Basler Großratssaal. Er versuchte, die Sicht der EU-Mitgliedsstaaten auf eine mögliche Kündigung der Personenfreizügigkeit darzulegen. „Niemand ist gezwungen worden, mit der EU in ein geregeltes Vertragsverhältnis einzutreten“, betonte Wieland. „Aber wenn wir einen Vertrag eingehen, dann legt Europa Wert darauf, mit seinen Partnern auf Augenhöhe und in Gegenseitigkeit zusammenzuarbeiten. Die Freizügigkeit als Eckpfeiler der Bilateralen ist eben kein Wunschkonzert.“
Niemand aus der EU werde bei Annahme der Begrenzungsinitiative den Schweizern die Rosinen vom Kuchen hinterherwerfen. „Und nicht jeder der 27 Mitgliedsstaaten hat Zeit, sich mit den Befindlichkeiten der Eidgenossenschaft auseinanderzusetzen.“ In Anspielung auf den Brexit und die harte Haltung der EU gegenüber einen weitaus größeren Handelspartner für Europa als die Schweizer warnte der CDU- Mann vor einer besseren Verhandlungsposition für die Schweizer ohne die Bilateralen Verträge.
Wieland wollte keine Drohungen aussprechen, es sei aber ganz klar, dass der zu erwartende harte Ausstieg des Vereinigten Königreichs die EU mehr schmerzen dürfte als ein Ausstieg der Schweiz aus der Personenfreizügigkeit.