Basel „Google kennt dich!“

Matthias Stauss
Auf dem Bild von Referent Lucas Zapf verdeckt und doch vielerorts zu finden: Google. Foto: Matthias Stauss

Internet: Verblüffender Impulsvortrag über die Allwissenheit.

Basel - Google kennt dich und damit all deine Geheimnisse – das zumindest behauptet Lucas Zapf, der auf Einladung der Volkshochschule beider Basel vergangenen Donnerstag an der Basler Uni über dieses Thema referierte.

Dass diese Behauptung gar nicht so abwegig ist, wurde während des Vortrages und dank verblüffender Beispiele für die rund 30 Zuhörer sehr deutlich. Oder ist es etwa Zufall, dass dich Google bei einer spontanen Skiausfahrt daran erinnert, dass du jetzt eigentlich in der Schule, oder bei der Arbeit sein solltest?

Geben freiwillig Daten von uns Preis

Doch nicht nur Google kennt deine Geheimnisse, sondern auch andere Unternehmen wie Airbnb. Bevor du überhaupt das Suchfeld mit deinem Traumurlaubsdomizil befüllen konntest, unterbreitet dir Airbnb bereits unschlagbare und passende Angebote. Komisch, oder? Wie kann das sein? Steckt da Spionage dahinter?

Nach Meinung von Lucas Zapf in allererster Linie wir selber: „Wir geben freiwillig täglich Daten von uns preis. Daher sind wir nicht in der Opferrolle, sondern das ist unsere bewusste Entscheidung.“

Der digitale Raum, indem wir uns bewegen, ist allwissend. Daten, die einmal dokumentiert wurden, sind nur sehr schwer wieder zu löschen. Zapf schlug einen interessanten Bogen zum christlichen Gottesbild. Auch hier taucht der Begriff der Allwissenheit Gottes oft auf. Doch sind beide Fälle überhaupt miteinander vergleichbar? „Die digitale Allwissenheit ist vor allem eine ökonomische Allwissenheit, mit der sich viel Geld verdienen lässt“, sagt Zapf.

Nutzerprofile werden weiterverkauft

Suchmaschinen wie Google verkaufen Nutzerprofile an Unternehmen weiter, welche die Daten zur zielgerichteten Kundenwerbung nutzen.

Davon betroffen sind Internetnutzer aller Altersgruppen, jung wie alt. Das Thema ist also gesamtgesellschaftlich relevant. Umso verblüffender ist die Tatsache, dass unter den 30 Zuhörern ausnahmslos Erwachsene waren. Für die allwissenden Unternehmen Google & Co war es das wohl weniger, sie wussten es höchstwahrscheinlich schon im Voraus.

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