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Basel „Grüner Wasserstoff“ hat Zukunft

Regine Ounas-Kräusel

Energie: Trinationale Konferenz in Basel / Oberrhein-Region gut für Erzeugung geeignet

Regio - Mit „grünem Wasserstoff“ können fossile Energieträger wie Erdgas ersetzt werden. Die Technologie gilt als unentbehrlich, um die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen und ein stabiles Netz mit Strom- und Windkraft aufzubauen. Im Dreiländereck wollen Akteure aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland gemeinsam ein Netzwerk für Grünen Wasserstoff schaffen.

Von Regine Ounas-Kräusel

Am Dienstag trafen sie sich zur trinationalen Konferenz in Basel. Gastgeber war der Verein „Trion“, dem Energieakteure vom Oberrhein angehören.

Grüner Wasserstoff ist wegen des Klimawandels sowie erst recht seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine interessante Alternative: Das Gas kann als Treibstoff für Lastwagen, Busse und Schiffe dienen, zum Heizen von Gebäuden, zur Stromgewinnung oder auch als Rohstoff in der Industrie.

Der Oberrhein mit seinen Wasserkraftwerken gilt als ideal für die Herstellung, da die Wasserkraftwerke Strom aus erneuerbarer Energie liefern. Da das Gas in Leitungen, aber auch per Schiff und Tanklastwagen transportiert werden kann, sind auch die Rheinhäfen von Vorteil.

Pilotanlage beim Wasserkraftwerk Grenzach

Der deutsche Versorger Energiedienst stellt in seiner Pilotanlage beim Wasserkraftwerk Grenzach grünen Wasserstoff her, der bislang per LKW an die chemische Industrie in Basel geht. Die Anlage, die aktuell wegen technischer Schwierigkeiten ruht, solle von einem auf fünf Megawatt Leistung ausgebaut werden, hieß es bei einer Betriebsbesichtigung.

Die Industriellen Werke Basel (IWB) wollen die Energieversorgung der Stadt dekarbonisieren, wie Arthur Janssen erläuterte. Daher planen und bauen die IWB bei ihren Wasserkraftwerken Birsfelden und Augst Produktionsstätten für Grünen Wasserstoff. Zusammen mit einem Betreiber von Tankstellen wollen die IWB ein Wasserstoff-Netz für Lastwagen aufbauen. Die Abwärme soll in Basels Fernwärmenetze eingespeist werden.

Klimafreundliche Mobilität

Das Unternehmen GRT gaz, das in Frankreich und Europa Erdgasleitungen betreibt, will im Elsass beim Projekt „RHYn“ von Ottmarsheim/Chalampé bis Basel Leitungen für grünen Wasserstoff verlegen. Bis 2028 soll es Leitungen von vorhandenen Produktionsanlagen in Chalampé bis Mulhouse geben. Auch hier geht es um klimafreundliche Mobilität.

Auch der Energieversorger Badenova will am Ausbau eines Wasserstoffnetzes am Oberrhein mitwirken. „Wir haben bereits ein Erdgasnetz mit 100 000 Kunden“, sagt Peter Majer, zuständig für Innovation und Entwicklung. Dieses Netz rüste man nach und nach für Wasserstoff um, sagte Majer. Wo man neue Erdgasleitungen verlege, lege man Rohre für Wasserstoff dazu.

Besonders wichtig fand Majer die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein, um Synergieeffekte zu nutzen. Er könne sich etwa vorstellen, das Basler Fernwärmenetz mit Wasserstoff zu versorgen, wenn der Kanton sich vom Erdgas zurückzieht.

Grüner Wasserstoff am Oberrhein

Majer drängte, den Ausbau des Grünen Wasserstoffs am Oberrhein zügig in die Hand zu nehmen. Die deutsche Bundesregierung wolle mit ihrer Nationalen Wasserstoffstrategie diese umweltfreundliche Technologie zunächst in Norddeutschland fördern, weil es dort Strom aus den aus den großen Offshore-Windanlagen gebe.

In Süddeutschland greife das Programm frühestens 2035: „Bis dahin wandert uns die Industrie ab.“

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