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Basel Güter auf Schiff und Bahn bringen

Die Oberbadische

Logistikdrehscheibe: Deutsche Bahn und Basel wollen eng zusammenarbeiten.

Basel - Die Deutsche Bahn, das beim Verkehrsministerium angesiedelte Deutsche Bundeseisenbahnvermögen und der Kanton Basel-Stadt haben gestern eine Vereinbarung zur engeren Zusammenarbeit bei der Verlagerung des Güterverkehrs auf Bahn und Schiff unterzeichnet. Im Fokus steht der Ausbau der Verknüpfungen der Rheintalstrecke und der Rheinschifffahrt mit den Zufahrten zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) in Basel.

An der deutsch-schweizerischen Grenze soll in den kommenden Jahren eine neue Logistikdrehscheibe namens Gateway Basel Nord realisiert werden.

Diese umfasst Gütergleise, ein Container-Terminal mit Hafenbecken sowie einen Hafenbahnhof und stellt eine wesentliche Voraussetzung für eine Stadtentwicklung am Rhein dar, heißt es in der Mitteilung des Basler Präsidialdepartements.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Die neue Vereinbarung ergänzt nun eine Reihe bestehender deutsch-schweizerischer Staatsverträge von 1852 bis 2003. Darin wird die gegenseitige Berücksichtigung und Koordination der geplanten Bahn- und Logistikprojekte auf dem Gelände des Badischen Rangierbahnhofs in den kommenden Jahren vereinbart und so eine Basis für die damit verbundenen Grundstücksübertragungen geschaffen.

Logistikdrehscheibe kombinierter Verkehr

Ziel der Vereinbarung ist es, die Projekte der beteiligten Eisenbahn- und Hafeninfrastrukturbetreiber zu realisieren. Die DB baut die Rheintalstrecke Karlsruhe–Basel auf vier Gleise aus samt Vierspuranschluss Basel Badischer Bahnhof und schließt diese an die schweizerische NEAT an. Für den Umschlag des kombinierten Verkehrs dienen als internationale Logistikdrehscheibe ein erweitertes Containerterminal der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene–Straße auf deutscher Seite und der Neubau des Terminals Gateway Basel Nord auf der Schweizer Seite.

Die Schweizerischen Rheinhäfen schließen den Hafen an diese Drehscheibe an und machen sie damit trimodal (Bahn–Schiff–Straße). Dazu muss die DB-Güterstrecke Basel Badischer Bahnhof–Weil am Rhein teilweise verlegt werden, teilen die Verantwortlichen mit. Schließlich will der Kanton Basel-Stadt die bestehende Hafenbahn so umbauen, dass ihre Gleise südlich der Wiese zugunsten einer Stadtentwicklung verlegt werden können.

Bauarbeiten dauern rund zehn Jahre

Für alle diese Projekte, die laut Mitteilung im Zeichen einer ökologischen Verkehrsverlagerung und damit für den Klimaschutz stehen, sind die Auswirkungen auf die Umwelt selbst die größte Herausforderung. Die etappenweise Realisierung führt zu einer Großbaustelle im betroffenen Bereich über die Dauer von einem Jahrzehnt.

Innenverdichtung und Stadtentwicklung am Rhein

Das Gelände des Badischen Rangierbahnhofs ist schon seit Langem im Fokus von Entwicklungs- und Infrastrukturprojekten. Aus großen Brachflächen auf Basler Seite entwickelte sich ein Naturobjekt.

Gemäß den nationalen Vorgaben in der Schweiz und in Deutschland sowie der Festsetzung als Logistikstandort im kantonalen Richtplan Basel-Stadt und als „Zwischenergebnis Naturobjekt“ soll die Eisenbahn- und Hafeninfrastruktur im Sinne einer Innenentwicklung unter hohen Anforderungen des Naturschutzes verdichtet werden.

Der Kanton unterstützt den Infrastrukturbau auch als bedeutenden Wirtschaftsfaktor, schreibt das Präsidialdepartement. Dem Parlament liegt ein Budgetantrag für das neue Hafenbecken über 115 Millionen Franken vor. Im Gegenzug soll der Kanton künftig die Möglichkeit erhalten, mit der Verlagerung von Hafen- und Bahninfrastrukturen das heute vom Hafen belegte Rheinufer für eine städtische Entwicklung zu nutzen.

„Die Innenentwicklung ist die große raumplanerische Herausforderung für den Kanton“, kommentierte Kantonsbaumeister Beat Aeberhard die Pläne. Mit der geplanten Logistikdrehscheibe würden die Rheinhäfen optimiert, weiterentwickelt und zukunftstauglich gemacht. „Eine enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn ist hierzu eine wichtige Grundvoraussetzung. Selbstverständlich koordinieren wir die Investitionen in die Bahn- und Hafeninfrastrukturen mit der Stadtentwicklung auf den rheinnahen Hafenarealen am Klybeckquai und Westquai“, sagte Aeberhard bei der Vertragsunterzeichnung.

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