Basel Gutes Gesundheitssystem lohnt sich

Die Oberbadische
Länder, die vor Corona in das Gesundheitswesen investiert hatten, waren Spitzenreiter bei den Forschungsarbeiten (Archivfoto) Foto: Die Oberbadische

Forschung: Trotz Pandemie konnte die Schweiz Nicht-Covid-19-Themen vorantreiben

Basel - Laut Forschern des Universitätsspitals Basel sind gute Gesundheitssysteme, eine gut ausgebaute wissenschaftliche Infrastruktur und hohe Gesundheitsausgaben die entscheidenden Faktoren, damit Länder gleichzeitig die Pandemie bewältigen und die Forschung zu Covid-19 und anderen Themen vorantreiben. Dies geht aus einer Analyse von 30 Ländern hervor, die in den ersten vier Monaten am schwersten von der Pandemie betroffenen waren.

An den Kliniken, in den Labors und an den Universitäten sind trotz erschwerter Bedingungen innerhalb von kürzester Zeit zahlreiche Studien zur neuen Coronavirus-Erkrankung veröffentlicht worden, wie das Universitätsspital Basel jetzt mitteilt. Wurde aber dabei die Forschung auf anderen Gebieten der Medizin vernachlässigt?

Wovon dies in den ersten Monaten der Pandemie abhing, haben Wissenschaftler um Simon Müller, Alexander Navarini und Oliver Brandt von der Dermatologie des Universitätsspitals Basel untersucht. Sie analysierten, wie sich 17 epidemiologische, gesundheitsökonomische und wissenschaftliche Faktoren auf die Anzahl von Studien zu Covid-19 und zu anderen Themen auswirkten.

Als wichtigste Faktoren machten die Forscher die Qualität der Gesundheitsversorgung und den Zugang dazu, die Anzahl der Covid-19-Fälle pro Kopf, das Bruttoinlandprodukt und die Gesundheitsausgaben pro Kopf sowie die vorbestehende Forschungsexpertise aus.

Die Schweiz belegt bezüglich dieser Faktoren im internationalen Vergleich einen der vorderen Ränge. Dies könnte erklären, warum hierzulande im Vergleich zu den anderen 29 Ländern, im untersuchten Zeitraum und bezogen auf die Bevölkerungszahl, die höchste Rate an wissenschaftlichen Arbeiten zu Nicht-Covid-19-Themen und nach Singapur die zweithöchste Rate zu Covid-19-Themen veröffentlicht wurde.

Die Schweiz hat die doppelte Herausforderung, Forschung zu betreiben und die Pandemie zu bekämpfen, bisher sehr gut gemeistert, darauf weist die Arbeit der Basler hin.

Müller ergänzt: „Diese Erkenntnis dürfte eine gewisse Genugtuung sein für die Mitarbeiter in Gesundheitsberufen und medizinischer Forschung, die während der Pandemie einen großen Einsatz geleistet haben und dies weiterhin tun. Man kann die Ergebnisse auch so interpretieren, dass sich Qualität lohnt.“

Ein hochqualitatives Gesundheitssystem sei zwar kostspielig, aber in Bezug auf die Forschung eben auch krisenresistent, was letztlich auch den Patienten und der Bevölkerung zugutekommen könne.

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