Basel Hängende Kunst irritiert

sda
Ein echter Hingucker Foto: Brogli

Viel Aufmerksamkeit gibt es derzeit für zwei hängende Figuren am Basler Rümelinsplatz.

An einer Hauswand am Basler Rümelinsplatz sorgen seit Mittwochmittag zwei hängende Männerfiguren für Irritation und lächelnde Gesichter. Es handelt sich um eine Installation des US-Künstlers Mark Jenkins, die auf Initiative des Basler Kunstraums Artstübli zustande gekommen ist.

Hinterhältige Attacke?

Eingekleidet in beigen Hosen und grauen, über das Gesicht gezogenen Hoodies hängen zwei Figuren regungslos an der mit einem Stützgerippe verstärkten Wand bei der Einmündung des Gerbergässleins in den Rümelinsplatz. Oder handelt es sich um eine eingefrorene Kletterpartie?

Der eine der Männer streckt dem anderen unter ihm die Hände entgegen. Er scheint ihm beim Klettern helfen zu wollen – nur dass er diesem gleichzeitig auf den Händen steht. Aus der vermeintlichen Hilfeleistung wird dadurch gewissermaßen eine hinterhältige Attacke. Oder ist es einfach ein Akt von Tollpatschigkeit?

Am Mittwochmorgen installiert, haben sich die beiden lebensechten Figuren schnell zum Blickfang entwickelt.

Passanten bleiben immer wieder auf ihrem Weg über den Rümelinsplatz stehen. Nach einem kurzen Irritationsmoment stellt sich bei den meisten ein fröhliches Lächeln ein. Handys werden gezückt, um die beiden Männer fotografisch festzuhalten.

Von Mark Jenkins

Es handelt sich, wie einer diskret angebrachten Tafel zu entnehmen ist, um eine künstlerische Intervention des US-Künstlers Mark Jenkins mit dem Titel „The Ledge“. Erst kürzlich war er mit einer Gruppe eher unheimlich wirkender Figuren im Basler Kunstraum Artstübli zu Gast. In Absprache mit dem Gründer des Artstüblis und Ausstellungskurators, Philipp Brogli, entstand die Idee, im Nachgang zur Ausstellung ein Zeichen im öffentlichen Raum zu hinterlassen.

Street Artist

Mark Jenkins hat sich vor allem als Street Artist international einen Namen gemacht. Er hat mit seinen im öffentlichen Raum platzierten Werken unter anderem in seiner Heimatstadt Washington, in Montreal, Rio de Janeiro, London, Rom und Barcelona für große Aufmerksamkeit gesorgt.

Stets spielte dabei der Überraschungsmoment eine große Rolle. Die Platzierung der Werke geschah und geschieht jeweils ohne öffentliche Ankündigung. So auch in Basel, der ersten Stadt in der Schweiz. Das heißt aber nicht, dass es sich um eine Guerilla-Aktion handelt, auch wenn es laut Brogli durchaus so wirken darf: Die Installation sei mit dem Hausbesitzer abgesprochen und auch die Polizei sei informiert, sagt Brogli.

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