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Basel Harte Drogen sind auf dem Vormarsch

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Die Basler Behörden stellen einen erhöhten Kokainkonsum im öffentlichen Raum in Kleinbasel fest. Foto: Pixabay

Der öffentliche Drogenkonsum in Kleinbasel beschäftigt die Behörden.

In Kleinbasel haben Behörden und Sicherheitsdienste im Jahr 2023 bis Anfang Oktober insgesamt 6699 Mal wegen Drogenkonsum im öffentlichen Raum interveniert. Dies bedeutet eine deutliche Zunahme. Im Jahr 2013 waren es noch 1018 Eingriffe. Dies geht in einer am Freitag veröffentlichten Antwort der Basler Regierung auf eine Anfrage von Michela Seggiani (SP) hervor.

Bereits 2022 gab es insgesamt 6320 Aktionen „wegen Konsumvorfällen“ im öffentlichen Kleinbasler Raum. Im Jahr 2023 spielten sich 85 Prozent der Interventionen im Umfeld der Kontakt- und Anlaufstelle (K+A) Riehenring ab. Eine Statistik zum Drogenhandel nach Quartier besteht nicht, wie es im Regierungsschreiben heißt. Eine Tendenz liefern aber die Daten der Polizei, der Sicherheitsfirma bei der K+A, der Stiftung Suchthilfe, der Stadtgärtnerei und des Fachteam „Mittler im öffentlichen Raum“ zu den Interventionen und zu Drogenmaterial-Funden. Dabei hält die Regierung fest, dass bei erhöhter Polizeipräsenz auch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass eingegriffen wird.

Eher eine abnehmende Tendenz gab es in den vergangenen Jahren bei den Materialfunden. Im Jahr 2013 gab es noch 3999 in Kleinbasel. Bis Anfang Oktober waren es 1985, davon mehr als die Hälfte bei der K+A.

Verlagerung ins Matthäusquartier

Das Matthäusquartier hat sich vermehrt zu einem Hotspot entwickelt, wie aus dem Schreiben hervorgeht. Bis im Oktober gab es dort 31 Interventionen, im Vorjahr bloß sieben. Allerdings gab es auch im Corona-Jahr 2020 bereits 27 Eingriffe. Auch die Materialfunde sind im Quartier von sieben Fällen im Vorjahr auf 31 bis im Herbst 2023 gestiegen.

Die Zahl der Menschen, die im öffentlichen Raum Kokain konsumieren, hat laut Regierung im Sommer 2023 deutlich zugenommen – gerade beim Matthäuskirchplatz. Hauptsächlich in den Abendstunden hielten sich im Frühsommer etwa zehn Personen dort auf, seit August insgesamt 30 bis 35, verteilt auf unterschiedliche Zeitpunkte.

Weniger Spritzen, mehr Rauchen und „Sniffen“

Im Horburgpark gab es hingegen weniger Materialfunde. Daher gehen die Behörden davon aus, dass es zu einer Verlagerung des Drogenkonsums in Matthäusquartier gekommen ist.

Dabei handelt es sich bei den meisten Personen um Personen, die bei den K+A zutrittsberechtigt sind sowie um einzelne Auswärtige. Konsumiert wird hauptsächlich Kokain, aber auch andere Substanzen wie Benzodiazepine. Die Substanzen werden geraucht, gespritzt, „gesnifft“ oder geschluckt. Zudem sind in den umliegenden Straßen bei der Matthäuskirche vermehrt Dealer anzutreffen, wie es weiter heißt.

Vom Januar bis September 2023 haben durchschnittlich 193 Personen pro Öffnungszeit die Basler K+A aufgesucht. Im Vorjahr waren es noch 185, anno 2013 waren es mit 214 Personen etwas mehr. Dabei hat die Anzahl Personen, die intravenös Substanzen einführen, abgenommen. Es hat eine Verlagerung aufs Rauchen und „Sniffen“ stattgefunden. Daher erachtet die Regierung eine Erhöhung der Anzahl der Konsumplätze im Inhalationsraum als dringlich. Auch eine Anpassung der Öffnungszeiten werde geprüft.

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