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Basel Heiße Phase für die Organisatoren

Valentin Radonici
2020 konnten die Besucher im Museum Tinguely ein Lichtspiel bewundern. Dieses Jahr gibt es ein mobiles Konzertlokal. Foto:  

Die Museumsnacht steht vor der Tür und bringt viele Eindrücke und neue Teilnehmer.

Das Basler Kulturjahr beginnt am 19. Januar mit einem Höhepunkt: Die Museumsnacht steht an. 41 Kultureinrichtungen aus der Region bieten ein umfangreiches Programm an. Bei der besonderen Kulturnacht soll dem Besucher ein Bild ermöglicht werden, das in den übrigen Tagen verborgen bleibt.

200 Begegnungschancen

Natalia Huser, Leiterin Fachbereich Museen des Kantons Basel-Stadt, erklärte beim Mediengespräch, was die Veranstaltung auszeichnet: „Die Museumsnacht steht für bedingungsloses Grund(rein)kommen. Sie bietet mit ihrem Programm rund 200 Möglichkeiten sich zu begegnen.“ Exemplarisch wurden vier Teilnehmer auf dem Mediengespräch mit ihrem Programm vorgestellt: Das Museum Tinguely, das Museum der Kulturen Basel, der Werkraum Warteck pp und das Museum Kultur und Spiel Riehen (MUKS). Werner Hanak, stellvertretender Leiter der Abteilung Kultur des Kantons, bekräftigte die wichtige Stellung der Sponsoren. Nur dank ihnen sei es möglich, den Gratis-Eintritt für junge Menschen unter 26 Jahren anzubieten. Hanak zieht ein positives Fazit der Planungszeit und einen Vergleich zu vergangenen Jahren, als Pandemie und Energiekrise für Herausforderungen sorgten: „Wir sind froh, dass wir im Gegensatz zu den letzten Jahren nicht mehr um die Museumsnacht zittern müssen.“

Aufwand lohnt sich

Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, beschreibt die Museumsnacht: „Für einmal im Jahr dominieren die Wege zu den Häusern. Wissen erfahren und erleben einerseits und Begegnen andererseits, sollen ein Zusammenspiel bilden.“

Die Themenfindung für die Museumsnacht sei geprägt davon, welches passende Thema man wie präsentieren könne. Bei der Festlegung für das Motto sei eine Vertiefung notwendig. Der Ablauf stelle einen hohen produktiven Aufwand dar, der sich aber lohne. Am Ende der Nacht blicken die Organisatoren mit langsamer Gelassenheit zurück auf die Arbeit.

Bei der diesjährigen Museumsnacht dreht sich im Museum der Kulturen alles um das Motto Fledermaus. Im Atelier können Besucher Fledermausmasken basteln. Anschließend gibt es die Möglichkeit, bei der Fotostation mit Umhang und selbst gebastelter Maske zu posieren, um dann in der „Late Night Lounge“ Liebesbriefe an die Nacht zu schreiben und Drinks zu genießen.

Rundgang wird geplant

Andres Pardey, Vizedirektor des Museums Tinguely, sieht Unterschiede im Besucherverhalten bei der Museumsnacht zwischen der Vergangenheit und Gegenwart: „Früher stand eher das Essen im Vordergrund. Heute hingegen planen die Leute den Rundgang. Die Besucher haben eine Routine entwickelt, alles zu planen und festzulegen, welche Ausstellungen man sich ansieht.“

Im Museum Tinguely dreht sich alles ums Rad. Im „Klängbus“ wird ein mobiles Konzertlokal möglich. Die Besucher können mit Ringen werfen und aus alten Grillmotoren Gegenstände herstellen.

Premiere für den Werkraum

Eine Premiere bei der Museumsnacht liefert der Werkraum Warteck pp. Zum ersten Mal ist die Kultureinrichtung als Teilnehmer dabei. Entsprechend aufgeregt ist das Organisationsteam, wie das Programm bei den Besuchern ankommt. Im September vergangenen Jahres feierte der Werkraum sein 30-jähriges Bestehen. Beim Programm für die Museumsnacht habe das Orga-Team sich von der Vorbereitung für den Geburtstag inspirieren lassen, wie Vorstandsmitglied Samuel Schlaefli erklärt: „Bei der Vorbereitung auf das Jubiläum war es so, dass aus allen Projekten des Hauses ein Programm entstanden ist.“

Zentraler Punkt des Programms ist, die Umnutzung der ehemaligen Brauerei Warteck zum Werkraum und damit die Geschichte des Werkraums zu entdecken und kennenzulernen. Im Innenhof kann dann bei Focaccia und warmen Getränken die Atmosphäre genossen werden.

Der Langzeiteffekt der Museumsnacht ist ein spannendes Thema. Während Schmid und Pardey keine direkten Langzeiteffekte sehen, widerspricht die Leiterin Bildung und Vermittlung des Muks Riehen, Miriam Cohn, den Kollegen: „Wir haben schon auch Rückmeldungen von Menschen, die wiederkommen, weil es ihnen auf der Museumsnacht im Muks gefallen hat.“ Damit dieses Resultat wieder erreicht wird, hat sich die Kultureinrichtung auch dieses Jahr ein vielseitiges Programm überlegt. Dieses Mal das Thema: Die Identität. Die Fragen „Wer bin ich?“ und „Wo gehöre ich dazu?“ stehen im Fokus. Nach dem Motto „Entdecke dich selbst“ erlebt der Besucher einen Rundgang der besonderen Art.

Das Wetter ist entscheidend

Entscheidend für den Erfolg der Veranstaltung ist das gute Wetter, erklärt Huser: „Die Frage nach den erwarteten Besucherzahlen ist wie orakeln in die Zukunft. Aus Erfahrung wissen wir, dass bei Schnee und trockenem Wetter mehr Menschen ins Museum kommen als bei Regen.“ Unabhängig davon sind die Veranstalter der Museumsnacht zuversichtlich, dass viele Menschen kommen werden und das Programm gut aufgenommen wird.

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