Basel „Hexensabbat“ als Vorgeschmack

Die Oberbadische
Francisco de Goya, „Hexensabbat“ (El Aquelarre), 1797/98 Öl auf Leinwand, 43 × 30 cm, Fundación Lázaro Galdiano, Madrid. Foto: zVg/Fondation Beyeler

Ausstellung: Große Goya-Retrospektive im Sommer 2020 in der Fondation Beyeler.

Riehen/Basel - Die Fondation Beyeler widmet Francisco de Goya im kommenden Jahr eine der bisher bedeutendsten Ausstellungen außerhalb Spaniens. Goya ist einer der letzten großen Hofkünstler und der erste Wegbereiter der modernen Kunst. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado in Madrid. Selten gezeigte Gemälde aus spanischen Privatsammlungen werden in der Fondation erstmals mit Schlüsselwerken aus renommierten europäischen und amerikanischen Museen wie auch Privatsammlungen vereint sein.

Freuden und Glanz, Schrecken und Abgründe

Zum Auftakt der Sommerausstellung 2020 präsentiert die Fondation am aktuellen Stand auf der Art Goyas eindrucksvolles und rätselhaftes Gemälde „Hexensabbat“ (1797/98). Ermöglicht wird dieser Vorgeschmack durch das leihgebende Museo Lázaro Galdiano in Madrid.

Francisco de Goya (1746–1828) ist einer der großen Wegbereiter der modernen Kunst. Sein facettenreiches Werk, das den Freuden und dem Glanz ebenso wie den Schrecken und Abgründen der menschlichen Existenz auf einzigartige Weise Ausdruck verleiht, übt einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf die Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts aus. Zu den wichtigsten Genres und Themen in seinen Bildern zählen allen voran die Porträts, die Mitglieder der Königsfamilie und des Hofes, aber auch Freunde und Bekannte des Künstlers zeigen.

Die Bildnisse sind in der Konzeption vielschichtig, indem sie die Widersprüchlichkeit und komplexe Persönlichkeit der Dargestellten vor Augen führen. Hinzu kommen Selbstbildnisse, in denen die innere Bewegtheit und Intelligenz des Künstlers auf eindringliche Weise Gestalt erlangen. Ein eigenständiger Motivkreis ist jener der Majas: Frauendarstellungen, die ein ambivalentes Verhältnis zwischen Mann und Frau zu erkennen geben. In seinen Genrebildern reflektiert Goya Begebenheiten aus dem Alltag der spanischen Gesellschaft. Dazu gehören Marktszenen und Stierkämpfe, Banditenhöhlen, Irrenhäuser sowie Inquisitionstribunale als Orte des Machtmissbrauchs und der Gewalt. Von ebenso großer Bedeutung sind die Darstellungen von Hexensabbaten, in denen er Abgründiges, den Aberglauben, die Unvernunft und die Albträume seiner Zeit zur Anschauung bringt.

Über 70 Gemälde. 50 Zeichnungen und 30 Druckgrafiken

Die Ausstellung wird über 70 Gemälde und ein Konvolut von rund 50 meisterhaften Zeichnungen und 30 Druckgrafiken versammeln, die die Besucher zu einer Begegnung mit dem Schönen wie auch dem Unfassbaren einladen. Selten zu sehende Gemälde aus spanischem Privatbesitz werden in der Fondation erstmals mit Schlüsselwerken aus den renommiertesten europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vereint sein.

Francisco de Goyas radikale Bilder wurden besonders von den modernen spanischen Künstlern verehrt, darunter Pablo Picasso und Joan Miró. Insbesondere die Surrealisten erblickten in ihm einen Geistesverwandten. Auch für zeitgenössische Künstler stellt Goya eine wichtige Inspirationsquelle dar. In der Reflexion über den Menschen in einer konfliktreichen, zwischen Vernunft und Unvernunft schwankenden Welt erweisen sich seine Bilder heute als aktueller denn je.

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