Basel Höhenflug beendet

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Das Geschäft mit Corona-Tests hatte der kleineren Roche-Sparte in den vergangenen Jahren einen wahren Höhenflug beschert. Foto:  

Für den Pharmakonzern Roche sind die Spätfolgen der Corona-Pandemie noch nicht ausgestanden. Das zeigen die Umsätze für das erste Quartal, die von den nachlassenden Corona-bezogenen Einnahmen geprägt waren.

Roche hat wie erwartet das Ende der Covid-19-Pandemie im ersten Quartal 2023 deutlich zu spüren bekommen. Ohne diese Pandemie-bezogenen Umsätze sieht das Bild aber deutlich besser aus.

Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt der Konzern. Konzernweit haben die nachlassenden Covid-Verkäufe zu einem Umsatzrückgang um sieben Prozent auf 15,3 Milliarden Franken in den ersten drei Monaten geführt, wie Roche am Mittwoch mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen nahmen die Verkäufe um drei Prozent ab und lagen damit im Rahmen der Zielsetzung des Roche-Managements. Rechne man den Corona-Einfluss heraus, hätten die Konzernverkäufe um acht Prozent zugenommen, hebt der Konzern in der Mitteilung hervor.

Effekt im Pharmageschäft

Noch deutlicher wird dieser Effekt im Pharmageschäft. Die größere der beiden Divisionen erzielte zu konstanten Wechselkursen ein Umsatzplus von neun Prozent auf 11,7 Milliarden Franken. Hier habe sich das erst Anfang 2022 eingeführte Augenmedikament Vabysmo zum größten Wachstumstreiber der Division entpuppt, wie Roche berichtete. Tatsächlich haben sich die Verkäufe des Mittels seit dem Vorjahreszeitraum auf 432 Millionen Franken vervielfacht.

Dem standen weiter Belastungen durch Biosimilars gegenüber. So verbuchten die etablierten Krebsmedikamente Avastin, Rituxan und Mabthera zusammen einen Rückgang der Verkäufe um 330 Millionen Franken. Besonders deutlich machten sich die weggefallenen Corona-Umsätze in der Diagnostik-Sparte bemerkbar, deren Umsatz um 31 Prozent auf 3,6 Milliarden Franken absackte. Das Geschäft mit Corona-Tests hatte der kleineren Roche-Sparte in den vergangenen Jahren einen wahren Höhenflug beschert. Ohne die Corona-bezogenen Umsätze hätte die Sparte dagegen ein Umsatzplus von vier Prozent erreicht. Die stärksten Wachstumsimpulse seien dabei von Immundiagnostik-Produkten oder auch dem Virologie-Basisgeschäft gekommen. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Roche die Erwartungen in der Pharmasparte deutlich übertroffen, im Diagnostics-Geschäft dagegen verfehlt.

Umsätze sinken

Für das Gesamtjahr 2023 bleibt Roche beim vorsichtigen Ausblick. So geht der Konzern zu konstanten Wechselkursen von einem Rückgang der Umsätze im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus. Der Kerngewinn je Titel dürfte ebenfalls im niedrigen einstelligen Prozentbereich abnehmen.

Unter Ausklammerung der stark rückläufigen Covid-19-Verkäufe rechnet die Roche-Führung weiterhin mit einem soliden zugrundeliegenden Verkaufswachstum in beiden Divisionen. Außerdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

Mit Blick auf die Belastungsfaktoren rechnet Roche weiter mit einem Corona-bezogenen Umsatzrückgang von etwa fünf Milliarden Franken. Nachahmerprodukte für die altgedienten Blockbuster Avastin, Herceptin und Rituxan dürften die Umsätze im Gesamtjahr um rund 1,6 Milliarden schmälern.

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