Basel Holzplättchen zeigen antike Dürren auf

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Forscher aus Basel und Genf haben ägyptische Mumien untersucht. Holzplättchen, die die Familien ihren Verstorbenen mitgaben, geben Auskunft über Namen und Herkunft. Zugleich lassen sich Rückschlüsse auf Dürren ziehen. Foto: Pixabay

Zur Identifikation an Mumien angebrachte Holzplättchen lassen Rückschlüsse auf Dürren in der antiken römischen Provinz Ägypten zu.

Die Holzplättchen gaben die Familien ihren Verstorbenen mit, damit sich diese während und nach der Mumifizierung identifizieren ließen. Sie zeigten den Namen und die Namen der Eltern sowie in gewissen Fällen einen religiösen Kurztext.

Die Forscher in Basel und Genf untersuchten 300 dieser Mumienetiketten, wie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) zu der von ihm geförderten Arbeit mitteilte. Dank der Jahresringe an den Täfelchen konnten sie Dürrejahre ausfindig machen, denn in solchen Jahren wachsen Bäume weniger und Jahresringe sind entsprechend schmaler.

Klimaskizze der Antike

Das reicht laut dem SNF allerdings nicht aus, um das Klima im östlichen Mittelmeerraum, im heutigen Libanon, auf den griechischen Inseln und im Nildelta zu entschlüsseln. Die Überschneidungen der Jahresringe ließen aber eine erste Skizze des Klimas in dem Raum zur Zeit der römischen Antike zu.

Wie die Forscher im „International Journal of Wood Culture“ ausführten, lässt sich den Jahresringen und den in ihnen festgehaltenen Umwelteinflüssen noch kein Datum zuordnen. Die Wissenschaftler suchen nach anderen Holzstücken der gleichen Baumart aus der gleichen Region, um einen Zeitraum festzumachen. Andernfalls kommt die Radiokarbondatierung zum Zug. Diese Arbeiten sind angelaufen.

Der historische Hintergrund

Das römische Ägypten war die Kornkammer des römischen Weltreichs. Im Jahr 30 vor Christus nahmen römische Truppen mit Alexandria das Machtzentrum der nach der Eroberung durch Alexander den Großen über Ägypten herrschenden Ptolemäer ein. Octavian, der spätere römische Kaiser Augustus, annektierte Ägypten als römische Provinz. Im Jahr 395 wurde das Römische Reich geteilt und die Provinz fiel an Ostrom. Die oströmische Herrschaft und damit die byzantinische Epoche Ägyptens endete im siebten Jahrhundert mit der Eroberung durch arabisch-islamische Truppen.

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