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Basel Im Rausch der Wissenschaft

Die Oberbadische
Foto: science+fiction / Raphael Hünerfauth Foto: Die Oberbadische

Veranstaltung: Festival „Science + Fiction“ widmet sich einem kontroversen Thema

Buchstäblich rauschhafte Erfahrungen vermitteln will das Wissenschaftsfestival „Science + Fiction“. Vom morgigen Freitag bis zum Sonntag dreht sich im Sommercasino Basel mit Infoständen und Mitmachangeboten alles um das Thema Rausch.

Von Adrian Steineck

Basel. Die Organisatoren um Katharina Good, Geschäftsführerin des Festivals, sind sich bewusst, dass das Thema für Kontroversen sorgen kann. Das „Cannabis Village“, die jüngst parallel zur Muba zu sehende Messe rund um das Thema Hanf, stieß etwa auf Kritik der Stiftung Sucht Schweiz, die sich für eine gesunde Gesellschaft einsetzt. „Bisher sind wir noch nicht auf Kritik gestoßen, aber das Thema ist umstritten“, legt Good im Gespräch mit unserer Zeitung dar. Daher sei es den Organisatoren wichtig gewesen, sich dem Thema Rausch vorurteilsfrei zu nähern.

Erreicht werden soll dies durch Diskussionen mit Wissenschaftlern, bei denen es etwa um Möglichkeiten und Risiken der Anwendung sogenannter psychedelischer Substanzen im Gesundheitswesen und zur Schmerztherapie geht.

Mit einer VR-Brille lässt sich der Rausch erleben

Beim Festival gibt es auch einen Absinth-Marktstand, bei dem das aus bitteren Kräutern hergestellte alkoholische Getränk verköstigt wird. Ebenso wird der in diesem Jahr anstehende 75. Jahrestag der Entdeckung von Lysergsäurediethylamid (LSD) durch den Basler Chemiker Albert Hofmann Thema eines Vortrags und eines Films sein. Zu den Streifen, die beim „Science + Fiction“-Festival gezeigt werden, gehören neben dem Film „The Substance“ des Schweizer Filmemachers Martin Witz, der in Basel für Gespräche zur Verfügung steht, auch zwei Klassiker aus den 1960er-Jahren: neben dem farbenprächtigen Beatles-Zeichentrickfilm „Yellow Submarine“ (1968) wird die melancholische Biker-Ballade „Easy Rider“ (1969) gezeigt.

Das Rauschempfinden nacherleben, das soll unter anderem mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille möglich sein. Das Sommercasino selbst wird zur Bildfläche und soll mit einer Fassadenprojektion „bespielt“ werden.

Für inhaltliche Tiefe des Festivals, das sich seit seiner Premiere vor zwei Jahren zum Ziel gesetzt hat, Anspruch und Unterhaltung zu verknüpfen, dienen die verpflichteten Experten. Bei der mittlerweile dritten Ausgabe des Festivals sei der Anlass bereits etabliert, freut sich Good. „Es wird jedes Jahr einfacher für uns, Gastreferenten zu gewinnen.“ In diesem Jahr wurden etwa der Ethnologe und Dokumentarfilmer Thorolf Lipp und Nicola Gess, Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Basel, für das Festival gewonnen.

Höheres Budget als im vergangenen Jahr

Auch Infostände zur Drogenberatung und ein Bücherstand mit Fachliteratur gehören zum Rahmenprogramm des dreitägigen Wissenschaftsfestivals. Das Budget ist mit 150 000 Schweizer Franken in diesem Jahr gewachsen – im vergangenen Jahr lag es um rund ein Drittel niedriger. Unterstützt wird die Veranstaltung von den beiden Basel sowie verschiedenen Stiftungen. Auch bei den Besuchern findet das Festival von Jahr zu Jahr mehr Anklang, berichtet die Geschäftsführerin. So kamen im vergangenen Jahr an den drei Festivaltagen gut 800 Besucher in das Sommercasino – eine Marke, welche mit der aktuellen Ausgabe noch einmal übertroffen werden soll.

Weitere Informationen: Das Festival „Science + Fiction“ findet von morgen, Freitag, bis Sonntag, 6. Mai, im Sommercasino Basel, Münchensteinerstraße 1, statt. Weitere Informationen und das vollständige Programm gibt es im Internet unter www.scienceandfiction.ch.

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