Basel Im Zeichen des Mondes

Die Oberbadische

Mondfest: Einen Hauch von Fernost hat am Samstag die chinesische Gemeinde in Basel auf dem kleinen Münsterplatz versprüht

Der Ferne Osten hat Basel verzaubert: Einen Einblick in die große Vielfalt chinesischer Kultur und Kulinarik konnten die mehr als 7000 Besucher beim 10. Chinesischen Mondfest auf dem Kleinen Münsterplatz gewinnen.

Von Béatrice Ehrlich

Basel. Von Taiji bis Tischtennis, von chinesischer Kalligrafie bis Kung-Fu – zahlreiche Einrichtungen, Vereine und Privatpersonen luden zum Mitmachen ein. Höhepunkt des Fests war ein feierliches Bühnenprogramm am Abend. In dessen Mittelpunkt stand die Mondkuchenzeremonie in Anwesenheit des Basler Regierungsrats Christoph Brutschin.

Gleich im Anschluss gab das klassische Orchester der East China Normal University aus Shanghai, Basels Partnerstadt seit 2007, eine beeindruckende Darbietung musikalischen Schaffens aus verschiedenen Epochen und Landesteilen Chinas.

Schon in den Titeln – „Die Lerche“ oder „Dunkle Wolken folgen dem Mond“ ließ sich der Grundcharakter der Darbietungen erahnen. Dieser wurde von den vier Musikern auf ihren Instrumenten Schalmei, Holzflöte und chinesische Zither – in verschiedenen Höhen gestimmte zweiseitige Saiteninstrumente, Lang- und Kurzhalslaute – virtuos in Klänge umgesetzt.

Die Reaktionen der bunt gemischten Zuschauer reichten vom gebannt andachtigen Zuhören bis hin zum ausgelassenen Tanzen anwesender Kinder.

Chinesische Traditionen seit vielen Jahren präsent

Chinesische Traditionen und Gebräuche sind seit vielen Jahren präsent in Basel. Qigong für Frühaufsteher, Wing-Chun- und Kung-Fu-Workshops wurden von der in Basel ansässigen Tian Long Guan Union unter ihrem Leiter Damian Mohler angeboten.

Mit ihrem beeindruckenden Drachentanz sorgte die Tian Long Guan Union auch für den spektakulären Abschluss des in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren deutlich kürzer gefassten Bühnenprogramms.

Weniger Zuschauen, mehr Mitmachen, hieß in diesem Jahr die Devise. Und so konnte man selbst mit der Tuschefeder erste Versuche starten in chinesischer Kalligrafie unter Anleitung einer Mitarbeiterin des Konfuzius-Instituts. Ebenso konnte man sich mit Mitgliedern des China Chors Basel im Schach oder Majiang-Spiel messen und sich in der Faltkunst üben. Glückskekse herstellen, Dumplings kochen, Scherenschnitte oder Papierdrachen falten, waren weitere Angebote, von denen sich die meisten an die Kinder richteten.

Einen Einblick in ihre Arbeit mitten in Basel gab die chinesische Hantong Schule, in der Kinder in Spielgruppen und Kursen die chinesische Sprache und Kalligrafie erlernen können.

Das war aber noch nicht alles: Tänzerinnen des Chinesischen Tanzvereins Baselland zeigten unter Leitung von Shan Rieder den bezaubernden Tanz mit dem Titel „In der verregneten Gasse“ und das Akrobatik-Duo „Ying Ling“ erinnerte mit seinen waghalsigen Kunststücken daran, dass auch die Zirkuskünste ihren Ursprung in China hatten.

Kulinarische Kostproben von Westchina

Kulinarische Kostproben durften nicht fehlen. Das Publikum sprach den Köstlichkeiten aus verschiedenen Landesteilen von Westchina bis Taiwan, gefüllte Teigtaschen, Reisnudeln oder in ein Maisblatt eingerollte Reisbällchen, gefüllt mit Fleisch oder vegetarisch, mit großem Appetit zu.

Neben dem Mondfest finden im Herbst im Rahmen des „Window on China“ weitere Veranstaltungen statt. Etwa am 13. Oktober ein Workshop zur chinesischen Kalligrafie in der Basler Papiermühle, oder, ebenfalls in der Papiermühle, eine auf Original-Xuan-Papier projizierte Videoinstallation, welche die Arbeitsschritte der Papierproduktion zeigt. Am 17. Oktober organisiert das Efficiency China Forum Basel ein Referat von Mirjam Meissner zum Thema „Chinas Social Credit System“.  Weitere Informationen unter: www.basel.ch/windowonchina.

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