Wie Bippus meint, müsse dem Platzbedarf von Gewerbe und Logistik genügend Rechnung getragen sowie dennoch Grün- und Freizeitflächen geschaffen werden können. Der Wolf sei indes bestens für eine bauliche Verdichtung geeignet. Dort würden Hochhäuser weit weniger stören als in anderen Quartieren des Stadtkantons.
Und wie könnte ein schneller Ausbau der S-Bahn aussehen? Um die Frage zu beantworten, hat Bippus den Verkehrsplaner Philipp Morf mit ins Boot geholt. Er regt mit seinem Konzept zur Diskussion an und zeigt unabhängig vom viel zitierten und umstrittenen Herzstück, der unterirdischen Durchmesserlinie zwischen Basel SBB und dem Badischen Bahnhof, schnell umsetzbare Lösungen auf dem bestehenden Bahnnetz auf.
Tramnetz entflechten
Die Diskussion um Ausbaupläne in Basel und der Region Nordwestschweiz seien nach seiner Sicht zu stark infrastruktur- und zu wenig angebotsgetrieben, erklärt der Verkehrsplaner, der zwei Hauptkritikpunkte thematisiert. Da wäre die durch den Tunnel gewonnene Fahrzeitverkürzung: Meist sei diese unterirdische Verbindung nicht die beste Lösung, um von A nach B zu gelangen, sagt er und verweist auf die Basler Tram. Wer zum Beispiel von der Markthalle nach Kleinbasel will, würde wohl eher die Tram nutzen und nicht am Bahnhof SBB in die Regio-S-Bahn steigen. Und: Mit einer Entflechtung des Tramnetzes und einer S-Bahn, die von Rheinfelden oder Liestal über Pratteln direkt an den Badischen Bahnhof fährt, könnte ein Großteil der angestrebten Verbindungen erreicht werden, wie aus Morfs Konzept hervorgeht.
Er schlägt unter anderem eine Beschleunigung der Verbindung zwischen Basel SBB und dem Badischen Bahnhof vor und meint, dass ein 7,5-Minuten-Takt möglich sei. Mit kleineren Maßnahmen könnten auch Direktverbindungen alle 15 Minuten von Aesch, Liestal, Stein-Säckingen und Schopfheim mindestens bis St. Johann ermöglicht werden, wie weiter zu erfahren ist.
Diskussion anstoßen
Von dem im nächsten Monat im Großen Rat eingebrachten Antrag verspricht sich Bippus den Anstoß einer Debatte um den einfachen Ausbau der S-Bahn. „Gerade mit Blick auf das umstrittene Herzstück, von dem nicht klar ist, ob es überhaupt jemals gebaut werden wird“, betont der Initiator von Planbasel. Er fordert, dass ein Gesamtverkehrskonzept entwickelt wird, mit dem schnelle Lösungen für die Stadt- und Mobilitätsplanung erreicht werden.