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Basel Kein gutes Jahr für Winzer

Die Oberbadische
Die Weintraubenernte hat gelitten. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Weinbau: Spätfrost im April lässt die Ernte schrumpfen

Basel (sda). Das Weinjahr 2017 ist in der Region Basel qualitativ gut, quantitativ jedoch miserabel ausgefallen. Nach dem Spätfrost vom April ließ sonnig-warmes Wetter die Reben besser gedeihen als zunächst befürchtet, doch am Ende kam nur ein Fünftel einer Durchschnittsernte zusammen.

Quantitativ sei 2017 für die Nordwestschweizer Winzer „ein Jahr zum Vergessen“, zog Rebbaukommissar Andreas Buser vom Baselbieter Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain gestern Bilanz. Laut seiner Mitteilung war die Ernte nach dem Start Ende August schon Mitte Oktober und damit früh beendet. Grund war der schwache Behang.

Nachdem der trockene Winter und der relativ warme Jahresbeginn die Reben hatte früh austreiben lassen, ließ Mitte April starker Frost, verstärkt von Schnee und Wind, fast alle Knospen erfrieren. Erst im Mai wurde es wieder warm, dann aber richtig. Die meisten Reben trieben dann nochmals aus; Früchte reiften aber uneinheitlich aus.

So half auch der wärmste Frühling/Sommer seit Messbeginn im Jahr 1864 nicht viel, auf den Buser verwies, zumal fast das gesamte bisherige Jahr 2017 sehr trocken blieb. Die Frostschäden steigerten auch den Fraßdruck auf die übrig gebliebenen Trauben stark – Vögel, Rehe und Wespen hatten weniger Futter als sonst und rissen sich um die Trauben.

Unter dem Strich gab es rund 180 Tonnen Traubenernte aus den insgesamt 134,5 Hektar Rebfläche der Region. Der Zehnjahresschnitt liegt bei 788 Tonnen, und im vergangenen Jahr waren sogar 868 Tonnen gelesen worden. So ergab sich nun ein Flächenertrag von rekordtiefen 135 Gramm Trauben pro Quadratmeter bei einem Schnitt von 588 Gramm.

Die Qualität immerhin sei vergleichsweise sehr gut geraten bei den regionalen Hauptsorten Blauburgunder und Riesling-Silvaner. Einige in der Region weniger verbreitete Rebsorten haben erstaunliche Flächenerträge ergeben, bis zum Siebenfachen des diesjährigen Durchschnitts. Die teils kleinen Mengen machen diese Daten jedoch wegen standortspezifischer Faktoren und Unschärfen nicht leicht interpretierbar, wie Buser auf Anfrage sagte.

Nennenswerte positive Ausnahme ist der weiße Nobling, aus dem man einen trockenen Schaumwein keltern kann: Dieser erreichte einen Ertrag von 815 Gramm pro Quadratmeter bei 85 Grad Oechsle. Dank sortentypisch späten Austriebs hätten Nebentriebe besser überlebt als bei anderen. Indes gab es davon nur rund eine Tonne.

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