Basel Klares Bekenntnis zum Standort

Die Oberbadische

Arealentwicklung: Roche investiert in Basel insgesamt drei Milliarden Franken

Roche investiert nicht nur Milliarden in den Ausbau der Schweizer Standorte, sondern auch jährlich rund ein Drittel der gesamten Forschungs- und Entwicklungsausgaben in der Schweiz. Am Hauptsitz nimmt der Pharmariese drei Milliarden Franken in die Hand. Das soll nur der Anfang einer Investitionswelle sein, wie Standortleiter Jürg Erismann gestern im Rahmen eines Medienanlasses erklärte.

Von Michael Werndorff

Basel. Rund 14 000 Mitarbeiter zählt Roche an seinen fünf Schweizer Standorten Basel, Kaiseraugst, Reinach, Schlieren und Rotkreuz. „In den vergangenen sechs Jahren ist das Unternehmen um 3000 Mitarbeiter gewachsen“, erklärte Nicolas Dunant, Leiter der Medienstelle. Zwar gab es auch Bereiche, bei denen Stellen abgebaut wurden, derzeit sei aber alles stabil. Die Schweiz biete gute Rahmenbedingungen, verwies er auf das Zusammenkommen verschiedener Faktoren wie Steuerregime, Mitarbeitergewinnung und die gute Zusammenarbeit mit Behörden und Universitäten. Es gelte Sorge zu tragen, dass dieses Rahmenbedingungen so gut bleiben. Dabei sei es wichtig, sich zu öffnen und über die Entwicklungen am Hauptsitz zu informieren.

Aus diesem Grund wurde auch das neue Informationszentrum im Erdgeschoss von Turm 1 an der Grenzacherstraße eröffnet, welches der interessierten Öffentlichkeit seit einem Monat offensteht. Elf unterschiedliche Stationen geben Einblick in die Welt von Roche sowie einen Ausblick auf die Arealentwicklung in Basel bis im Jahr 2023, zu sehen ist zudem ein zehnminütiger Film über den Konzern. Darüber hinaus ermöglichen unter anderem Virtual-Reality-Brillen einen 3-D-Ausblick auf und einen Einblick in das Roche-Areal im Jahr 2023. Seit Eröffnung Anfang Mai hat Roche bereits 3000 Besucher gezählt.

Bis zum Jahr 2023 wird das Unternehmen drei Milliarden Franken in die Standortentwicklung investieren. „Das sind die größten Investitionen weltweit in einen Standort, und mehr als fünf Milliarden wurden bereits in den vergangenen fünf Jahren hier investiert“, sagte Erismann vor den Medien. Von den drei Milliarden fließt ein großer Teil in die Forschungsinfrastruktur: „Die Pharmaforschung ist in Basel bedeutender geworden.“ Ziel im Rahmen der Arealentwicklung ist neben der Verdichtung und Schaffung von Reserveflächen für die Zukunft, Mitarbeiter von den Basler Außenstellen des Unternehmens in den neuen Gebäuden des Forschungszentrums zusammenzufassen. Hier kann in einem hochmodernen Arbeitsumfeld geforscht werden, erklärte Erismann.

Das neue Hochhaus, das nach seiner Fertigstellung im Jahr 2022 auf 50 Etagen insgesamt 3000 Büroarbeitsplätze bieten wird, 1000 mehr als Bau 1, soll zudem noch Kapazitätsreserven vorhalten, so der Standortleiter auf Nachfrage.

Dass Roche eng mit Europa verwoben ist, ließ Erismann nicht unerwähnt: Insgesamt 54 Prozent der Mitarbeiter in der Schweiz kommen aus der EU und 38 Prozent aus der Alpenrepublik. Lediglich acht Prozent stammen aus Nicht EU-Ländern. Was die Grenzgänger angeht, kommen 15 Prozent aus Deutschland und zehn aus Frankreich, wie dem präsentierten Zahlenwerk zu entnehmen war. „Wir sind auf offene Grenzen und Spitzenkräfte angewiesen, die wir in der nötigen Anzahl und Qualifikation in der Schweiz nicht finden können“, verwies er auf die große Wichtigkeit der Personenfreizügigkeit im Rahmen der Bilateralen Verträge mit der Europäischen Union. Das Regelwerk mit seiner gegenseitigen Anerkennung von Zulassungsverfahren für Medikamente biete auch einen einfacheren Zugang zum europäischen Markt, wie weiter zu erfahren war. Weitere Infos zum Besucherzentrum finden Interessierte im Internet unter www.roche.ch.

Umfrage

Die GDL hatte in dem Tarifstreit am Montag zum Streik aufgerufen

GDL-Chef Claus Weselsky hat die Lokführer erneut zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Haben Sie dafür Verständnis?

Ergebnis anzeigen
loading