Diesmal wollen die Forscher mehrmals mit gewissen Zeitabständen Schnee einfüllen. Eine erste Fuhre ist am Samstag eingetroffen – im Anhänger aus der Gegend von Einsiedeln. Durch den Klimawandel falle heute in der Gegend von Augusta Raurica deutlich weniger Schnee als noch im 1. oder frühen 2. Jahrhundert nach Christus, als der Schacht als Vorratslager für Schnee und Eis genutzt worden sein könnte, so Schwarz. „Wir hatten mal überlegt, den Schnee künstlich per Schneekanone vor Ort zu produzieren, aber davon haben uns Fachleute abgeraten.“ Künstlich hergestellter Schnee sei einfach etwas anderes als echter Schnee.
Eine andere Veränderung seit der damaligen Zeit: Der Rhein trägt kein Eis mehr. Seit in den 1920er Jahren die ersten großen Kraftwerke gebaut wurden, treiben keine Eisschollen mehr an Kaiseraugst vorbei. Die Archäologen vermuten jedoch, dass die Römer sie ebenfalls nutzten, um den Kühlschacht zu füllen. Als Ersatz nutzen die Forscher nun Stangeneis. „Zum Lagern von Gemüse sind die Bedingungen wahrscheinlich perfekt“, sagt Schwarz. Aus dem Versuch im vergangenen Jahr weiß er, dass sich die Temperatur bis Ende Mai unter zehn Grad Celsius hielt und die Luftfeuchtigkeit bei über 80 Prozent lag. Und auch bei bitterkalten Temperaturen wie in diesen Tagen falle die Temperatur im Schacht nicht unter den Gefrierpunkt.
Praxis-Test mit Gemüse ist geplant