Basel Kulturelle Vielfalt erleben

Adrian Steineck
Im Rahmen der 20. Museumsnacht konnten die Besucher auch das Basler Rathaus erkunden. Foto: Adrian Steineck

Kultur: 20. Basler Museumsnacht lockt rund 35 000 Besucher

Basel - Kein neuer Besucherrekord zum runden Geburtstag: Bei der 20. Basler Museumsnacht am Freitag zählten die Veranstalter gut 105 500 Eintritte in die 27 Museen. Im vergangenen Jahr waren es 9000 Eintritte mehr gewesen. Dennoch erwies sich die Veranstaltung, an der auch elf Gasteinrichtungen wie das Basler Rathaus teilnahmen, erneut als anregendes und spannendes Schaufenster der kulturellen Vielfalt in Basel und dessen Umgebung.

38 beteiligte Institutionen 

Insgesamt waren etwa 35 000 Besucher auf den Beinen, im vergangenen Jahr waren es 38 000 gewesen. Vom singenden Museum bis zur sprechenden Tasche, vom Politikquiz bis zum Ausflug in die Gedankenwelt des Philosophen Friedrich Nietzsche und vom Auftritt des Magiers Magrée bis zum fachgerecht verarzteten Plüschtier reichte das Spektrum, das Nachtschwärmern geboten wurde.

Bei insgesamt 38 beteiligten Institutionen, die während der acht Stunden geöffnet hatten, ließ sich naturgemäß nicht alles erfassen. Für jeden Besucher der Museumsnacht gibt es also eine ganz eigene Herangehensweise an die Fülle des Angebotenen. Das macht gerade einen Teil des Reizes der Museumsnacht aus, die sich in ihrer Art, die Nacht mit Eindrücken zu füllen, höchstens noch mit dem Basler Morgenstraich vergleichen lässt.

Wenn das Museum singt

Wer von Lörrach her kommt, ist gut beraten, seine Reise in das nächtliche Spektakel in Riehen zu beginnen. In der Fondation Beyeler wurde die Ausstellung „Resonating Spaces“ mit ihren Klanginstallationen buchstäblich zum Leben erweckt: Verschiedene Chöre stimmten in den Räumen Lieder wie „Sound of Silence“ des Popduos Simon & Garfunkel an, immer wieder begannen Besucher wie während eines Flashmobs, also einer für Uneingeweihte spontan wirkenden, aber genau konzertierten Aktion, zu singen.

Ein ums andere Mal sorgte dies für Gänsehautmomente, sowohl wenn viele Teilnehmer sangen als auch wenn nur eine einzelne Stimme zu vernehmen war. Programmatisch auch der Satz, der in einem der Räume zu lesen war und der auch als Leitmotiv für den Aufbruch in die Museumsnacht gelten könnte: „Beginne, ohne zu wissen, wohin es führen wird.“

Großer Besucherandrang

In der Fondation zeigte sich angesichts des Besucherandrangs bereits eine halbe Stunde nach Beginn der Museumsnacht gegen 18.30 Uhr auch die Haupttugend dieses Abends, die ein Mitarbeiter des Museums als „Mit Geduld geht es“ auf den Punkt brachte. Die Räume sind in den Museen sehr gut gefüllt, nur durch gute Organisation lässt sich der Andrang kanalisieren und verhindern, dass die „Druggede“ zu groß, der Genuss der vielen Museen für den Einzelnen dadurch getrübt wird.

Etwa im Spielzeug Welten Museum in der Nähe des Basler Theaters: Hier bildete sich eine schnell länger werdende Menschenschlange, während das Personal dafür sorgte, dass es im Treppenhaus nicht zu einem Gedränge kam. Angebote wie die amüsante „Plaudertasche“, bei der die unsichtbar bleibende Sprecherin ihre Zuhörer über ein Kameraauge beobachtete und auf Nachfrage auch auf italinenisch oder spanisch parlierte, wollte kaum jemand verpassen.

Viele "Mitgebsel" als bleibende Erinnerung

Als Renner erwies sich der diesjährige „Bhaltis der Nacht“, also das Geschenk für die Besucher, das wie gewohnt im Vorfeld nicht verraten wurde: Eine stilvolle Handtasche mit Leoparden-Muster, die sich bei Bedarf auch als unkonventioneller Hut aufsetzen ließ.

Überhaupt gab es vielerorts etwas zum Mitnehmen. Im Anatomischen Museum konnten Plüschtiere fachgerecht mit Mundschutz oder Gipsverband „verarztet“ werden. Wer wollte, konnte sich auch täuschend echt wirkende „Wunden“ schminken lassen, die jedem Gruselfilm zur Ehre gereicht hätten. Nicht nur bei den Kindern kam dies bestens an.

Mehr Impressionen gibt es in unserer Bildergalerie.

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