Menschen, die allein, obdachlos, arm oder am Rande der Gesellschaft stehen, werden jedes Jahr aufs Neue eingeladen. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause freute sich das Team, im Quartierzentrum von Kleinbasel wieder feiern zu dürfen. Organisiert und durchgeführt wird der Abend seit 1895. Alle Helfer – diesmal rund 50 – arbeiten unentgeltlich, schöpfen Essen aus, servieren und verteilen Geschenke.
Wieselflinke Helfer
„Es ist ein Fest für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, sagte einst der verstorbene Hans Eberhart. Er war gut 40 Jahre Leiter der „Kundenweihnacht“, die im Volksmund liebevoll „Kundi“ genannt wird. Das Publikum ist gemischt und jedes Jahr anders. Junge Frauen und Männer sitzen zwischen älteren, einsamen Menschen.
„Darf ich noch eine Portion haben?“, hört man bald von überall. Die Helfer servieren wieselflink. Einheitlich in Weiß gekleidet, fliegen sie zwischen den Tischen hin und her, wünschen hier ein „en Guete“ und dort ein „…kommt gerade“. Frank ist zum fünften Mal als Helfer dabei und meint: „Es ist immer wieder schön, diese fröhlichen Gesichter zu sehen, diese Dankbarkeit spüren zu dürfen.“
Zu später Stunde naht etwas, worauf die meisten fast nicht mehr warten können: Die Gugge-Ausgabe. Jeder Kundi-Besucher bekommt eine Tragtasche – gefüllt mit Honig, Schokolade, Shampoo und Weihnachtsgebäck, dazu ein Paar handgestrickte Wollsocken oder ein Schal. Doch ist wohl das größte Geschenk an diesem Abend die Herzlichkeit der CVJM-Leute. Und: Es bleibt die Erinnerung an Hans Eberhard, den liebenswürdigen, stets hilfsbereiten Menschen.