Basel Leuchtkäfer ist Tier des Jahres

(sda)
Glühwürmchen sind im Sommer zu sehen. Foto: Archiv

Naturschutz: Insekt im Volksmund als Glühwürmchen bekannt.

Basel - Das Glühwürmchen ist das Tier des Jahres 2019. Mit der Ernennung will Pro Natura auf den Zerfall der Welt der Insekten aufmerksam machen und aufzeigen, was gegen diesen unternommen werden muss.

Das Tier des Jahres ist genau genommen weder ein Wurm noch glüht es. Vielmehr sei das Glühwürmchen ein Käfer, der ein kaltes Leuchten verbreite, hält die Naturschutzorganisation mit Sitz in Basel in einer Mitteilung von gestern fest. Korrekt heiße das Tierchen denn auch „Großer Leuchtkäfer“. Es sei die häufigste von vier in der Schweiz vorkommenden Leuchtkäfer-Arten.

Das Glühwürmchen ist laut Pro Natura in der Schweiz noch weit verbreitet. Doch ihm und anderen Insekten machen unter anderem Lebensraumzerstörung, Pestizide und Lichtverschmutzung zu schaffen. 30 000 von 36 000 der in der Schweiz bekannten Tierarten sind Insekten.

Deren „Wunderwelt“ zerfalle in beängstigender Geschwindigkeit, schreibt Pro Natura. Das habe für Natur und Mensch schwerwiegende Folgen.

Das Glühwürmchen verzaubert die Landschaft in lauen Sommernächten erst ganz am Ende seines Lebens mit seinen Lichtpunkten.

Mit rüden Methoden auf der Jagd nach Beute

Zuvor hat es rund zwei Jahre als Larve verbracht und sich in dieser Zeit nach Angaben von Pro Natura mit ziemlich rüden Jagdmethoden hauptsächlich von Schnecken ernährt. Wie schwarzbraune Mini-Krokodile pirschen sich die Larven an ihre oft viel größeren Beutetiere heran, töten sie mit Giftbissen und fressen sie im Verlauf eines Tages auf.

Zum leuchtenden Finale kommt es im Sommer des dritten Jahres, wenn sich die Larven verpuppen und dann die erwachsenen Glühwürmchen schlüpfen. Sofort entzünden die Weibchen an einem günstigen Leuchtplatz das Landefeuer für liebeshungrige Männchen, wie Pro Natura schreibt.

Das Licht in den Leuchtorganen der Weibchen entsteht durch eine chemische Reaktion. Die Männchen dagegen leuchten nicht, sondern überfliegen ihren Lebensraum und spähen mit großen Augen nach dem ersehnten Liebessignal. Wer sich nicht rechtzeitig paaren kann, stirbt nach rund zwei Wochen ohne Nachkommen. Denn die erwachsenen Glühwürmchen fressen nichts mehr.

Zu finden sind Glühwürmchen in vielen der mehr als 700 Naturschutzgebiete von Pro Natura.

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