Von der einstigen Fülle und Pracht des Basler Münsterschatzes – er gehört zu den vier bestdokumentierten weltweit – ist nicht mehr allzu viel übrig. Dem protestantischen Bildersturm 1529, aber auch erheblichen Verlusten durch Verkäufe bei der Trennung von Basel-Stadt und Basel-Land 1833 fielen zahlreiche Kunstgegenstände zum Opfer, allen voran das prachtvolle goldene Antependium mit Darstellungen des Heiligen Benedikts, der Erzengel Rafael, Gabriel und Michael sowie des Stifterpaars König Heinrich und seiner Frau Kunigunde. Das Original fand damals im Pariser Musée de Cluny eine neue Heimat und zählt heute zum französischen Nationalerbe, in Basler Besitz ist lediglich eine minderwertige Kopie. In der Sonderausstellung „Gold und Ruhm“ anlässlich des 1000-jährigen Münsterjubiläums im Kunstmuseum Basel wird das Antependium erstmals wieder im Original in Basel zu sehen sein. Unter der Bedingung hoher Sicherheitsvorkehrungen hat die französische Regierung ausnahmsweise eingewilligt, den Baslern das Werk für die Jubiläumsausstellung auszuleihen.
Kurioses und Unterhaltsames hatte Luczak zu den Reliquiaren zu berichten, kunstvollen Behältnissen für Erinnerungsstücke an Heilige und biblische Ereignisse. Ihres Inhalts in den meisten Fällen entleert – für die Protestanten haben Reliquien keine Bedeutung – sind sie vor allem ihres materiellen Wertes wegen bis heute erhalten geblieben.
Auch was nicht mehr da ist, legt Zeugnis ab