Basel Mehr Interessenten als Räume

Die Oberbadische

„Klybeckplus“: Zwischennutzung der BASF-Gebäude soll im Oktober beginnen / Mischung ist gewünscht

Für die BASF-Gebäude 102, 104 und 106 an der Klybeckstraße soll im Oktober ein neues Zeitalter beginnen. Fünf Jahre lang werden sie eine breite Vielfalt an Unternehmen, Organisationen, Projekten und Initiativen beherbergen. Im Auftrag von BASF bewirtschaftet der „unterdessen-Verein“ dieses Zwischennutzungs-Projekt, das im Oktober anlaufen soll.

Von Adrian Steineck

Basel. Mit dem Projekt Klybeckareal betreten nicht nur die zukünftigen Nutzer, sondern auch die Verantwortlichen von BASF selbst Neuland, wie es in einer jüngst verschickten Mitteilung von Klybeckplus heißt.

Von Seiten der BASF sind Sabine Florin und Ferenc Deme als Projektleiter zuständig. Pascal Biedermann ist Projektleiter für den Verein „unterdessen“, während Thomas Waltert als Leiter Gesamtentwicklung Basel Nord beim Kanton Basel-Stadt beschäftigt ist. Dass der Verein bereits 200 Anfragen wegen einer Zwischennutzung des Areals erhalten hat, darauf geht Biedermann in einem Gespräch für die jüngste Mitteilung von Klybeckplus ein. „Das Interesse ist definitiv größer als das Raumangebot. Wir könnten mehr Fläche auf diesem Areal bevölkern. Wir haben schon vor der Veranstaltung mehrere Führungen mit Interessenten gemacht.“ Sobald die Bewilligung der Behörden vorliegt, könnten erste Mietverträge abgeschlossen werden.

Wie Biedermann zudem sagt, könnten sich Interessenten weiterhin um Flächen in den drei Gebäuden bewerben, denn: „Definitiv vergeben ist noch nichts.“ Zudem sei der Verein ständig im Kontakt mit der Stadt Basel und anderen Eigentümern, um zusätzliche Flächen zu erhalten.

Gefragt, ob der Oktober als Starttermin für die Zwischennutzungen realistisch sei, erwidert Biedermann, es werde nicht von einem Tag auf den anderen alles voll sein: „Das ist ein Prozess, der im September/Oktober startet und bis in den Winter hinein dauert.“

Die beiden BASF-Projektleiter Florin und Deme gehen im Gespräch mit Klybeckplus auf die Besonderheiten des Projekts ein: „Die Idee von Zwischennutzungen ist in den Beteiligungsveranstaltungen entstanden. Es zählt allerdings nicht zum Kerngeschäft von BASF, Gebäude für eine Zwischennutzung zu vermieten“, sagt Florin. Das ganze Projekt sei für BASF „absolutes Neuland“, ergänzt Deme. Mit dem Verein „unterdessen“ stehe dem Unternehmen jemand mit ausgewiesener Kompetenz und den richtigen Kontakten in die Szene zur Seite.

Die Referenzen und das Konzept, das der Verein präsentiert hat, hätten bei BASF überzeugt. Wie Waltert sagt, könne sich die interessierte Bevölkerung auf unkomplizierte Weise in einem Teil des Entwicklungsareals klybeckplus entfalten und sich mit einem unbekannten „Stück Stadt“ vertraut machen.

Allerdings brauche es noch Vorarbeiten, damit die Gebäude überhaupt genutzt werden können. So werde im Inneren des Areals eine neue Absperrung gebaut, damit die Zwischennutzung vom Industrieareal abgetrennt werde, wie Deme sagt.

Bei der Zwischennutzung wird laut Biedermann eine Mischung angestrebt, die möglichst viel beinhaltet. So sollen sich sozio-kulturelle Angebote und Teile, die für die Öffentlichkeit interessant sind, finden. „Daraus entsteht ein lebendiger Kern, den wir nach Möglichkeit mit kommerziellen Nutzern ergänzen. Das können Architekten sein, Planer oder Designer“, sagt Biedermann.

Zwischennutzung ist auf fünf Jahre beschränkt

Bis in fünf Jahren soll laut Deme bekannt sein, was mit dem Areal geschehen soll. „Das müssten wir schon deutlich früher wissen. Bis eine Planung umgesetzt wird, dauert es aber seine Zeit. Deshalb haben wir die Zeitspanne für die Zwischennutzung auf fünf Jahre festgesetzt“, sagt er laut der jüngsten Mitteilung von Klybeckplus auf entsprechende Nachfrage.

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