Basel Mit dem Smartphone Leben retten

Die Oberbadische

Gesundheit: Ersthelfer werden im Baselbiet neuerdings von der Notfallleitstelle über Handy alarmiert.

Basel/Liestal - Mehr als 8000 Menschen in der Schweiz erleiden jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Die Smartphone-basierte Alarmierung von ausgebildeten Ersthelfern beginnt nun auch im Baselbiet, teilt Gesundheitsdepartement mit.

Ziel dieses Systems ist es, im Fall eines Herz-Kreislauf-Stillstandes die Überlebenschance Betroffener zu steigern. Die Ersthelferstiftung Nordwestschweiz startet laut Mitteilung das „First Responder“-System im Auftrag des Kantonsspitals Baselland und in Zusammenarbeit mit dem Basler Gesundheits- sowie dem Justiz- und Sicherheitsdepartement.

Es dauert durchschnittlich zehn bis fünfzehn Minuten, bis der Rettungsdienst am Ereignisort eintrifft. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sinkt jedoch die Überlebenschance mit jeder verlorenen Minute um bis zu zehn Prozent. Dies bedeutet, dass nicht alle Patienten innerhalb der kritischen Frist von weniger als fünf Minuten professionelle Hilfe erhalten, heißt es weiter. Mit ausgebildeten Laienhelfern, sogenannten „First Respondern“, kann das kritische Zeitfenster überbrückt werden, neuerdings auch im Baselbiet.

Die Ersthelfer-Alarmierungssysteme werden an die örtliche Rettungsleitstelle angebunden, sodass die Ersthelfer ohne Zeitverzögerung mit den Einsatzkräften des Rettungsdienstes alarmiert werden können. Hierzu stehen verschiedene Schnittstellen der benutzten Software zur Verfügung.

Das Notfall-System ist seit dem Jahr 2018 in Basel aktiv und umfasst bereits mehr als 1000 registrierte Personen. Neben der Handy-Alarmierung bietet es weitere Möglichkeiten wie die Einsatzrückmeldung, Telefonkonferenz und rund um die Uhr automatische Anwesenheitsregistrierung. Die Leitstelle oder der Aktivator erhält bei der Handy- Alarmierung von jeder erreichten Person eine Rückmeldung, ob und wann er da sein wird.

Bereits 21 Personen erfolgreich reanimiert

Seit der Einführung rückten in 57 Fällen Ersthelfer aus, um Menschen mit lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Problemen zu retten. 21 Personen konnten dabei erfolgreich reanimiert werden, geht weiter aus der Mitteilung hervor.

Deutliche Steigerung der Überlebenschance

Die kurzfristige Überlebensrate konnte somit bereits von zehn auf knapp 40 Prozent gesteigert werden. Im Kanton Basel-Landschaft werden seit September Informationsveranstaltungen für Ersthelfer angeboten

Die App wird an der jeweiligen Informationsveranstaltung vorgestellt. Nach Besuch und erfolgreicher Registrierung werden die Angaben der Teilnehmer geprüft und innerhalb eines Monats freigeschalten.

Ersthelfer würden in und um Basel zugelassen. Somit spiele es keine Rolle, in welchem Kanton die Ausbildung absolviert werde. Alle bereits registrierten Helfer dürften auch im Baselbiet zu Einsätzen ausrücken, hält das Gesundheitsdepartement fest.

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