Politplakate gestaltete er neben Aufträgen auch aus Überzeugung, so spontan eines 1968 nach dem russischen Einmarsch in der Tschechoslowakei, samt eigenhändiger Unterschriftensammlung zuhänden der Botschaft. Die ersten Unterschriftenbogen kolorierte Piatti voller Wut von Hand.
Weit weniger bekannt ist hingegen – trotz über 50 Einzelausstellungen – die Kreativität Celestino Piattis als Künstler. Davon zeugen etwa Skizzenbücher, rein geometrische Arbeiten oder einzelne Tierskulpturen von Katzen und Eulen.
Die Ausstellung ermöglicht erstmals und einmalig Einblicke in den künstlerischen Nachlass. Sie hat – für ihn nicht unpassend und in heruntergekommenen Räumen charmant – eine kommerzielle Seite: Der gesamte Reinerlös wird für eine Jubiläumspublikation in gedruckter und digitaler Form verwendet, die 2022 vorliegen soll.