Der Bamberger Juniorprofessor, der bereits einen unbekannten Tempel auf dem Gelände von Angkor Wat in Kambodscha mit dieser Methode entdeckte, ist begeistert von der Römerstadt am Rhein. Täglich untersuchen sie eine Fläche von gut einem halben Hektar, wie er berichtet. Am Abend werden die Daten gesichtet und in einem ersten Schritt ausgewertet. Meter für Meter stoßen die Forscher weiter in die Vergangenheit vor und bringen Licht ins Dunkel der Geschichte des ungewöhnlichen historischen Ensembles, über das man längst noch nicht alles weiß. Wenn im Laufe der nächsten Monate alle Informationen zusammengetragen werden, entsteht eine Karte, die ein genaues Bild vom Untergrund liefert. „Es ist schon beeindruckend, was wir zutage fördern“, meint der Geophysiker.
Wie Projektleiter Urs Rosemann im Gespräch mit unserer Zeitung sagt, liegen die Vorteile dieser nicht-invasiven Untersuchungen auf der Hand: Zum einen sei die Methode wesentlich schneller und koste nur einen Bruchteil des Betrags, der bei Ausgrabungen fällig würde, zum anderen blieben die antiken Überbleibsel unversehrt. Seit Jahren werden aus Kostengründen nur noch Notgrabungen durchgeführt, es fehlt am politischen Willen, Ausgrabungen zu starten. „Daher sind wir sehr froh über die Partnerschaft mit den Forschern“, macht Rosemann deutlich. Und weiter: „Wir möchten mit Radar und Magnetometer einen Überblick gewinnen, wie weitläufig diese Anlage eigentlich ist.“
Täglich untersucht Sonnemann mit seinem Team einen halben Hektar. Das rund zehn Kilogramm schwere Georadar sendet seine Wellen bis in zwei Meter Bodentiefe, wo sie in verschiedenen Schichten reflektiert werden.