Das neue Werk ist ein Auftragsstück des Caravaggio Quartetts, das am Sonntag vom Basler Streichquartett aus der Klangtaufe gehoben wurde. Das gut 25-minütige Werk des bekannten Basler Opernkomponisten basiert zwar auf Schuberts großem Klavierstück, der Wanderer-Fantasie, zitiert es aber nur indirekt. Pflüger nimmt in diesem postmodernen Werk, das sich vom Purismus der seriellen Musik und der Darmstädter Schule hörbar distanziert, wenige Motivkerne Schuberts, bricht sie sehr auf und verarbeitet sie in den drei Sätzen.
Das ist gekonnt gemacht: Musik der Vergangenheit, in die Gegenwart geholt, und ganz strikt abgekommen von Stockhausen & Co: Es tönt fast wie Schubert, nur mit modernen Mitteln realisiert. Pflügers Wanderer-Quartett war also kein Fremdkörper im Programm der Schubertiade. Zumal es vom Basler Streichquartett mit Susanne Mathé und Isabelle Ladewig (Violinen), Stella Mahrenholz (Viola) und Stéphanie Meyer (Cello) sehr präzise in Klang umgesetzt wurde.