Das einer amerikanischen Lok nachempfundene Dampfross hat der mittlerweile verstorbene Initiator Hannibal Wohlschlegel gebaut. „Da ist nichts von der Stange, alles wurde in mühevoller Handarbeit individuell angefertigt“, erzählt Haas, der im Lokschuppen zwei weiteren Eisenbahnern, Otto Baier und Klaus Wagner, über die Schulter blickt. Die sind eigens aus Deutschland angereist, um am dreitägigen Dampftreffen teilzunehmen, an dem gefachsimpelt, gefahren und geschraubt wird.
Mit der Gartenbahn hat sich Wohlschlegel im Jahr 2002 einen Traum erfüllt und mit Gleichgesinnten die Topografie geformt, 870 Meter Gleise verlegt, einen Lokschuppen errichtet und das Rollmaterial beigesteuert. Sein Lebenswerk führen die Stiftungsmitglieder und freiwillige Helfer im Sinne Wohlschlegels fort. Allerdings plagt die Stiftung Nachwuchssorgen. Zwar sei das Interesse am Zugfahren groß, wenn es aber darum gehe, die Gartenbahn zu pflegen, sei die Begeisterung weniger stark ausgeprägt, schmunzelt Haas. Der ist seit 19 Jahren mit von der Partie und hat noch Pläne. Die Werkstatt sei derzeit eingelagert, langfristig wolle man diese aber wieder aufbauen, um so die Möglichkeit zu haben, wieder Lokomotiven zu bauen.
Entspannt geht es auf dem Gelände der kleinen, aber feinen Gartenbahn zu. Während Eltern und Großeltern im Schatten die vorbeirollenden Loks bewundern, fahren die Kleinen Runde um Runde. „Als Lokführer trägt man viel Verantwortung“, erzählt Sommer, denn solch ein Gefährt wiegt voll beladen bis zu einer Tonne. Da müsse man schon wissen, wie man richtig bremst und wieder anfährt. Er fährt nicht nur, sondern baut auch Lokomotiven, berichtet der Maschinenbauer. Hobby und Beruf wolle er aber nicht vermischen. Sonst könnte der Spaß irgendwann auf der Strecke bleiben.