Basel Müßiggang am Hügel

Denis Bozbag
Entspannte Klänge gibt’s beim HillChill in Riehen. Foto: Archiv/Susann Jekle

Open-Air: Zum 19. Mal beim „HillChill“ im Sarasinpark in Riehen Musik ohne Kommerz genießen.

Basel - Das HillChill Open-Air-Festival geht am Freitag, 28., und Samstag, 29. Juni, im Sarasinpark Riehen gegenüber der Fondation Beyeler in die 19. Runde.

Das Festival steht für eine Offenheit gegenüber allen Gesinnungen und für bezahlbare Kultur für jedermann. Es setzt ein Zeichen gegen jeglichen Kommerz und zelebriert offene, bunte und laute Jugendkultur in allen Formen und Farben. Mehr als hundert Jugendliche und junge Erwachsene setzen sich ehrenamtlich mit Herzblut für diese Werte ein, und dies schon seit 19 Jahren.

Die Devise „selber gemacht ist’s am besten“ ist dabei Programm. Beim HillChill wird die Infrastruktur und das Geländedesigns komplett selbst erfunden, gebaut und installiert. So gibt es einen digitalen Bier-Counter, eine selbstgebaute und programmierte LED-Wand, Kassen- Software, Festival-Beleuchtung, Beschilderung, Sitzelemente, Tische und Bars. Dieses Jahr darf man sich auch auf „modifizierte“ Toiletten freuen, teilt die Festivalorganisation „Freunde des guten Tons“ mit. Seit dem Jahr 2014 braut das HillChill sein eigenes Festivalbier. Dieses Mal wird es den Angaben zufolge zum ersten Mal sogar zwei verschiedene geben.

Das Orga-Team alias „HillChill Family”, bestehend aus 15 Leitungspersonen und 40 Mitgliedern sowie 80 Staffern, wird an den beiden Tagen für ein gelungenes Musikerlebnis unter freiem Himmel sorgen.

Die Eintrittspolitik ist seit Jahren „Pay as you Like” – die Leute bezahlen an der Kasse so viel Eintritt wie sie möchten und können.

Die gespielte Musik ist ein Mix aus lokalen und internationalen Bands. Es ist keine spezielle Musikrichtung vorherrschend. Die Besucher erwartet kein Kommerz oder 08/15-Sound, sondern Musik von speziellem und oftmals auch ungewohntem Charakter.

Mit dabei sind am Freitag die Künstler und Bands Arbajo Jairus & Them Lovers, Dagobert, Leopardo, Missling, Pabst, Pöbel MC, Prekmurski Kavbojci und Rausch. Am Samstag treten auf: Blond, Brainchild, Buntspecht, Fiji, Gian, International Music, Mike Ständer Band, Nomuel, SirWas und Weird Fishes.

Am Freitag werden unter anderem die vier Musiker der Band „Missling“ eine eigensinnige Truppe bilden, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnte und die keiner weiteren Erklärung bedarf. Ihr Garage-Rock rumpelt mit starkem Bass, explosivem Schlagzeug, einer heulenden Gitarre und seelenvollem Gesang durch verschiedene Rocksphären. Ein klassischer Roadtripsound trifft dabei auf einen düsteren Grunge.

„Prekmurski Kavbojci“ werden mit handgemachter analoger Musik das Publikum in Atem halten. Den vier Musikern gelingt dabei die Rückbesinnung aufs akustische Musizieren, – mit Klarinette, Akkordeon, Gitarre, Kontrabass und Pauke.

Die „Mike Ständer Band“ bietet am Samstag Poetry-Punk vom Feinsten.

Ihre Musik ist die natürliche Reaktion auf die Weichspülung und textliche Verdummung der zeitgenössischen, kommerziellen, akustischen Luftverschmutzung. Ihre Texte sind wie Rilke lesen auf Speed. Mit Schlager-Pop kommt der Sänger Dagobert daher und das ganz ohne Schnulzengesang. Der Musiker bezeichnet seine Lieder als „Schlager mit Anspruch“, beschreiben könnte man sie auch als tiefberührende Mischung aus Alt-Pop, 80er Jahre Romance und Chanson. Er tritt dieses Jahr zum ersten Mal beim Festival auf mitsamt seiner kompletten Band.

Weitere Informationen: www.hillchill.ch

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