Basel Nach Bluttat: Verdächtige möglicherweise schuldunfähig

ov/pz
Am Tatort in Basel wurden schon gestern Blumen niedergelegt. Foto: Michael Werndorff

Basel - 75-Jährige kannte Opfer wohl nicht

Basel - Erste Erkenntnisse zum Tötungsdelikt vom Donnerstag an einem siebenjährigen Jungen in Basel haben ergeben, dass Zweifel an der Schuldfähigkeit der Frau bestehen. Sie wird deshalb psychiatrisch begutachtet, wie die Basler Staatsanwaltschaft heute mitteilte.

Opfer und mutmaßliche Täterin kannten sich wohl nicht

Die tatverdächtige 75-jährige Frau hat gemäss den bisherigen Ermittlungen der inzwischen eingesetzten Sonderkommission weder das Kind noch dessen Familie gekannt, die aus dem Kosovo stammt. Laut den Untersuchungen des Instituts für Rechtsmedizin hat die Frau dem Siebenjährigen mit einem Messer schwere Stichverletzungen am Hals zugefügt.

Ereignet hat sich die Bluttat am Donnerstag gegen 12.45 Uhr auf einem Bürgersteig 200 bis 300 Meter vom Basler Gotthelf-Schulhaus entfernt. Dort ging der getötete Schüler in die erste Primar- oder Grundschulklasse.

Der Junge war nach Schulschluss alleine unterwegs, als er unvermittelt niedergestochen und lebensgefährlich verletzt wurde. Eine Passantin entdeckte das auf dem Bürgersteig liegende, schwer verletzte Kind. Weitere Passantinnen und die zufällig vorbeifahrende Lehrerin des Schülers versuchten, bis zum Eintreffen der Rettungsdienste erste Hilfe zu leisten.

Nach Notoperation gestorben

Die umgehend alarmierten Rettungskräfte und ein Notarzt versuchten zunächst über längere Zeit am Tatort, den Jungen zu reanimieren. Danach wurde er ins Universitäts-Kinderspital beider Basel gebracht und dort einer Notoperation unterzogen. Kurze Zeit später erlag er jedoch seinen Verletzungen.

Nach dem Messerangriff wurde umgehend eine Fahndung eingeleitet. Die Polizei erhielt dabei den Hinweis, dass sich eine ältere Frau vom Tatort entfernt hatte. Die mutmaßliche Täterin hatte sich laut den Angaben der Staatsanwaltschaft von heute nach der Tat Richtung Schützenmattpark begeben.

Tat per SMS mitgeteilt

Unterwegs teilte sie mehreren Personen und Institutionen per SMS mit, dass sie ein Kind niedergestochen habe. Anschließend stellte sie sich der Staatsanwaltschaft. Die Frau wurde festgenommen.

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