Trockenlebensräume gehören zu den artenreichsten Biotopen der Schweiz, sind aber seit 1900 zu 95 Prozent verschwunden. Ein ganz spezieller Trockenlebensraum liegt in Basel an der Grenze zu Deutschland: das ehemalige Rangierbahnhofareal der Deutschen Bahn. Die Fläche entstand anfangs des 20. Jahrhunderts durch massive Aufschüttungen mit Rheinschotter für den neu entstehenden Badischen Bahnhof. Mit seinem durchlässigen Untergrund wurde der Rangierbahnhof zu einem Ersatzlebensraum für viele Arten der ehemaligen Trockenauen am Oberrhein, die durch die Rheinkorrektur Ende des 19. Jahrhunderts fast vollständig verschwanden.
Im offenen, der Sonne prall ausgesetzten Sand und Schotter zwischen den Gleisen hat sich eine Flora und Fauna entwickelt, die ihresgleichen sucht. So wurden um die 400 Pflanzenarten nachgewiesen. Und noch wesentlich größer ist die Vielfalt an Insekten, welche die lokalen Spezialisten auf rund 3000 Arten schätzen. Rund hundert Arten finden sich auf den nationalen Roten Listen der gefährdeten Arten.