Basel Ort der letzten Ruhe erkunden

(boz)

Führung: Stadtgärtnerei Basel öffnet am nationalen „Tag des Friedhofs“ die Pforten des Friedhofs am Hörnli und lädt zu mehreren Entdeckungstouren ein.

Basel - Der Friedhof am Hörnli ist der größte Schweizer Friedhof und liegt am Rande von Basel. Er ist nicht nur Ruhestätte für Verstorbene, sondern bietet für Freunde der Kunst und Natur Raum zum Verweilen. Die Abteilung Friedhöfe Basel der Stadtgärtnerei öffnet am Samstag zum nationalen „Tag des Friedhofs“ die Pforten des „Hörnli“ und zeigt seine vielseitigen Facetten.

Der als Park angelegte Friedhof bietet einen Erholungswert in freier Natur, teilt das Bau- und Verkehrsdepartement mit. Traditionelle Grabstätten wechseln sich ab mit Kunstwerken und gläsernen Urnennischen. Der Leiter des Friedhofs wird auf zwei Rundgängen Gestaltung und Geschichte des Ortes erklären und Naturinteressierte zu Stellen führen, die sonst nur wenig Beachtung finden, heißt es weiter.

Die verschiedenen Führungen durch die Anlage am Samstag sollen von 9 bis 15 Uhr den Besuchern dabei ungewohnte Einblicke bieten.

So wird das Krematorium während drei einstündigen Rundgängen am Vormittag seine Türen öffnen. Der im Jahr 2017 in Betrieb genommene Ersatzneubau besitzt nicht nur eine sich in die Umgebung einfügende Architektur, er hat auch die betrieblichen Abläufe verbessert, teilt das Bau- und Verkehrsdepartement mit. Mitarbeiter des Krematoriums werden die Teilnehmer mit auf eine Entdeckungsreise nehmen und selbst die Räumlichkeiten zeigen, die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Begegnung mit der Sensenfrau

Während der anderthalbstündigen Führung „Madame La Mort im Garten der Ewigkeit“ des Vereins Frauenstadtrundgang werden laut Mitteilung die Besucher der Sensenfrau begegnen, im Gedanken die Himmelsleiter hochklettern und mit ihr über das Geschlecht des Todes diskutieren. Die Teilnehmer sollen auf spannende und spielerische Art und Weise an die Themen Sterben und Tod herangeführt werden.

Heimat vieler Kunstwerke und Skulpturen

Während der Führung „Wie man sich bettet“ werden für Interessierte die verschiedenen Gräber vorgestellt sowie die Plätze gezeigt, wo Urne und Sarg beigesetzt werden. Ob Frau oder Mann, ob christlich, muslimisch oder atheistisch, jeder findet am „Hörnli“ seine letzte Ruhe. Daher soll auch auf die unterschiedlichen Rituale der einzelnen Religionen eingegangenen werden.

Der Friedhof am Hörnli beheimatet außerdem viele Kunstwerke – neu auch eine vom Basler Bildhauer Roman Müller geschaffene dreiteilige Skulptur. Sie steht auf dem Gemeinschaftsgrab der Sternenkinder und symbolisiert die Verbindung der Welten von Lebenden und Toten. Die Stadtgärtnerei wird den Tag des Friedhofs nutzen, um die Skulptur offiziell einzuweihen.

Die „Sammlung Hörnli“besichtigen

Im bis zum Jahr 1987 betriebenen, alten Krematorium befindet sich heute die „Sammlung Hörnli“. Der Museumsbau beherbergt unter anderem alte Leichenwagen, darunter 20 Pferde-, zwei Pferdeschlitten- und vier Kinderwagen. Von 10 bis 15 Uhr ist die Sammlung am Samstag durchgehend für die Besucher geöffnet.

Der „Tag des Friedhofs“ wurde den Angaben zufolge im Jahr 2001 in Deutschland ins Leben gerufen und lockt auch in der Schweiz viele Interessierte an. Die Führungen auf dem Friedhof sind kostenlos. Besucher werden gebeten, für die Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.

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