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Basel Corona-Tests lassen Kasse klingeln

Michael Werndorff
Die Pharmasparte habe die Umsatz-Erwartungen erfüllt, teilt Roche mit. Foto: zVg/Roche

Bilanz I: Roche ist im Geschäftsjahr 2021 vor allem dank seiner Diagnostics-Sparte gewachsen

Der Pharmakonzern Roche hat vergangenes Jahr überdurchschnittlich von der Corona-Pandemie profitiert. Corona-Tests ließen die Kasse klingeln. Wie Roche mitteilte, wurden 2021 Covid-19-Tests für insgesamt 4,7 Milliarden Franken verkauft. Aktionäre können mit einer auf 9,30 Franken erhöhten Dividende rechnen.

Von Michael Werndorff

Basel. „Wir haben im Jahr 2021 ein gutes Ergebnis erzielt. Unsere neuen Medikamente und Diagnostika verzeichneten ein sehr hohes Verkaufswachstum“, sagte Roche-Chef Severin Schwan im Rahmen der gestrigen Bilanzmedienkonferenz. Besonders erfreulich seien die Fortschritte in der Produktentwicklung, unter anderem in der Onkologie, bei schweren Augenkrankheiten und in der Neurologie, wie weiter zu erfahren war. „Dank unseres starken Portfolios in beiden Divisionen und einer vielversprechenden Produktpipeline sind wir für künftiges Wachstum gut aufgestellt“, stellte Schwan fest.

Die Konzernverkäufe stiegen im Jahr 2021 um acht Prozent auf 62,8 Milliarden Franken. Der Kernbetriebsgewinn nahm laut Geschäftsbericht um vier Prozent zu. Allein in der Diagnostics-Sparte stieg der Umsatz um fast 30 Prozent auf 17,8 Milliarden Franken, was sich im laufenden Jahr mit Abflachen der Corona-Pandemie wieder ändern dürfte.

Frankenaufwertung hat negative Folgen

Die Umsatz-Erwartungen erfüllt hat auch die Pharmasparte mit einem Prozent Wachstum beziehungsweise 45 Milliarden Franken. Der Konzerngewinn beläuft sich auf 14,9 Milliarden Franken nach 15,1 Milliarden im Vorjahr. Hier habe sich die Aufwertung des Schweizer Franken negativ ausgewirkt, teilte das Unternehmen mit.

Negative Folgen hatten auch Nachahmerpräparate für einstige Kassenschlager von Roche, wie Finanzchef Alan Hippe während der Onlinekonferenz erklärte. Die sogenannten Biosimilars führten im vergangenen Jahr zu einer Umsatzerosion von 4,5 Milliarden Franken. Immerhin: Der negative Einfluss habe wie erwartet abgenommen, wie es hieß.

Die Onkologie steht nach wie vor im Fokus der Forschung und Entwicklung von Roche, wobei das Krebsimmuntherapie-Portfolio eine wichtige Rolle spielt, teilten die Verantwortlichen mit. Augenheilkunde, Neurowissenschaften und Immunologie seien weitere Schwerpunkte für Investitionen in der Spätphase der Entwicklung. Roche habe nun 14 neue Wirkstoffe in der späten Entwicklung oder im Zulassungsprozess, berichtete Schwan.

Corona-Mittel treiben Umsatzwachstum

In der Pharmasparte sei die Nachfrage nach neueren Medikamenten gegen schwere Krankheiten stark geblieben. Vor allem das Bluter-Mittel Hemlibra, aber auch Ocrevus (Multiple Sklerose), Tecentriq (Krebs) und Evrysdi (Spinale Muskelatrophie) legten alle stark zu. Covid-19-Medikamente wie Ronapreve und Actemra/RoActemra trugen ebenfalls zum Umsatzwachstum bei.

Für das laufende Geschäftsjahr bleibt Roche im Ausblick vorsichtig. So strebt der Konzern zu konstanten Wechselkursen ein Verkaufswachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich an. Das Wachstum des Kerngewinns soll dabei im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Außerdem ist Roche weiterhin bestrebt, die Dividende zu erhöhen.

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