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Basel Pharmariese wächst weiter

Michael Werndorff
 Foto: Michael Werndorff

Wirtschaft: Basler Pharmakonzern Novartis befindet sich im Aufwind

Novartis ist weiter auf Wachstumskurs und hat seine gesteckten Ziele weitgehend erreicht, wie Firmenchef Vas Narasimhan gestern im Rahmen der Jahresbilanz 2021 erklärte. Der Verkauf von Roche-Anteilen für rund 14,6 Milliarden Dollar hat zu einem einmaligen Rekordgewinn geführt. Gleichzeitig soll die Dividende nur leicht steigen.

Von Michael Werndorff

Basel. „Novartis hat im vergangenen Jahr erneut eine solide operative Performance vorzuweisen mit einer Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich, höheren Gewinnmargen und einem starken Cashflow“, kommentierte Narasimhan das Ergebnis. „Die Wachstumstreiber im Markt entwickeln sich in allen Regionen weiterhin gut und stärken unser Vertrauen in unsere mittel- bis langfristigen Wachstumsaussichten.“

Das Unternehmen, welches allein im Ballungsraum Basel rund 11 900 Menschen beschäftigt, verzeichnet für 2021 einen Konzerngewinn in Höhe von 24 Milliarden Dollar nach 8,1 Milliarden im Vorjahr. Allein im vierten Quartal verbuchte der sich im Umbau befindliche Pharmariese im Ergebnis 16,3 Milliarden. Der Nettoumsatz belief sich auf 51,6 Milliarden.

Neue Produkte treiben Wachstum

Vom Gewinn entfielen 10,7 Milliarden auf den Bereich Innovative Medicines. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von fünf Prozent. Das Wachstum der Pharmasparte wurde erneut von den neueren Medikamenten wie dem Herzmittel Entresto, dem Schuppenflechtemittel Cosentyx, Kesimpta zur Behandlung von MS und der Genersatztherapie Zolgensma gegen Spinale Muskelatrophie getragen.

20 vielversprechende Produktkandidaten

Laut Narasimhan hat der Konzern trotz einiger Rückschläge wichtige Meilensteine erreicht, unter anderem mit den Medikamenten Entresto, Iptacopan, Kisqali und Leqvio. „Im Hinblick auf die Zukunft konzentrieren wir uns auf erfolgreiche Entwicklungen in unserer Pipeline und unseren wichtigsten Technologieplattformen“, kündigte der US-Amerikaner an. Dazu gehören mehr als 20 Produktkandidaten mit großem Umsatzpotenzial, die bis 2026 zugelassen werden könnten, wie weiter zu erfahren war.

Für die Generika-Sparte Sandoz weist Novartis Erlöse in Höhe von 2,5 Milliarden aus, was in etwa dem Vorjahresniveau entspricht. Während sich Volumensteigerungen mit elf Prozentpunkten positiv auf das Geschäft auswirkten, wurden der Zuwachs durch die Preisentwicklung nahezu komplett wieder aufgehoben.

Das zweite Jahr der Corona-Pandemie hatte keine negativen Folgen für die Liquidität, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. „Wir sind davon überzeugt, dass Novartis gut positioniert ist, um den laufenden finanziellen Verpflichtungen nachzukommen“, schreibt Novartis.

Für das laufende Jahr stellte Narasimhan ein Umsatzwachstum und einen Anstieg des um Sonderfaktoren bereinigten Betriebsgewinns um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag in Aussicht.

Sandoz-Zukunft ist weiter offen

Nachdem die Gerüchte über die Zukunft der Novartis-Sparte Sandoz zuletzt zugenommen hatten, hat das Management des Pharmakonzerns gestern vorgebeugt. Narasimhan ließ sich aber nicht in die Karten schauen: Vor dem zweiten Halbjahr 2022 sei nicht mit einer Entscheidung zu rechnen. „Eine Präferenz in eine bestimmte Richtung haben wir bei dieser Überprüfung nicht.“ Gleichzeitig stellte er heraus, dass die Biosimilar-Sparte fest zum Sandoz-Geschäft gehöre und eine Abspaltung keine Option sei. Novartis hatte die Zukunft der Generikadivision im Herbst zur Disposition gestellt.

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