Basel Platz für Wohnen, Gewerbe und Sport

Die Oberbadische
Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Stadtplanung: Hafengebiet Birsfelden steht vor einem Transformationsprozess

Das Birsfelder Hafengebiet steht angesichts der Veränderungen in der Arbeitswelt vor einer Umstrukturierung. Die drei Akteure Kanton, Gemeinde und Schweizerische Rheinhäfen haben ein gemeinsames Zielbild zur langfristigen Entwicklung des Arbeitsgebiets „Hafen Birsfelden“ erarbeitet. So soll es zukünftig Platz für Gewerbe, Wohnen und Sport geben.

Von Michael Werndorff

Birsfelden. „Insbesondere im Bereich der Technologie stehen wir vor großen Veränderungen. Es ist wichtig, dass wir uns jetzt schon darauf vorbereiten, um im entscheidenden Moment die Weichen richtig stellen zu können“, kommentiert Hans-Peter Hadorn, Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen, das Vorhaben.

Dabei will man den Bedürfnissen aller Akteure gerecht werden: Das haben sich die Verantwortlichen auf die Fahne geschrieben, wie einer gemeinsamen Medienmitteilung zu entnehmen ist.

Zwei Studien zeigen Optionen auf

Die Entwicklung des Hafenareals war Untersuchungsgegenstand zweier Studien, die Anfang vergangenen Jahres in Auftrag gegeben wurden. Einerseits wurden die Entwicklungsperspektiven der heute im Hafen umgeschlagenen Gütersegmente untersucht und andererseits der Blick nach außen geöffnet, um die Entwicklungen in anderen europäischen Häfen miteinzubeziehen, vor allem im Hinblick auf globale Megatrends wie Digitalisierung, Sharing Economy, grüne Ökonomie oder Kreislaufwirtschaft, heißt es weiter.

Die Schlüsse daraus sind: das Kerngebiet des Hafens (Hafenperimeter und Gebiet Hard) soll ausschließlich Arbeitszone bleiben, die Sternenfeldstraße West wird, abgestimmt auf den Bau des Rheintunnels, mittelfristig zu einer gemischten Nutzung mit Sport- Gewerbe-, Wohn- und Freiflächen weiterentwickelt, schreiben die Verantwortlichen.

Vernetzung von Unternehmen fördern

Für das Arbeitsgebiet Hafen Birsfelden (ausgenommen Sternenfeldstraße West) wurden Potenziale im Bereich Industrie 4.0/High-Tech Industries, sowie in den Bereichen Logistik, Recycling und Kreislaufwirtschaft identifiziert. Zudem soll die Vernetzung unter den bereits ansässigen Unternehmen gefördert werden, um vorhandene Kooperations- und Synergiepotenziale langfristig zu entwickeln und auszuschöpfen. Das Hafengebiet soll damit als lokal und regional vernetztes, wirtschaftliches Ökosystem betrachtet und weiterentwickelt werden.

Noch gibt es keinen Zeitplan

Das ambitionierte Projekt steht noch ganz am Anfang, konkrete Ausführungen oder ein Zeitplan liegen noch nicht vor. „Es handelt sich um eine langfristige Planung, vor allem, weil Baurechte berücksichtigt werden müssen, die noch eine Weile laufen“, wird Thomas Kübler, Leiter der Baselbieter Standortförderung, in der Basler Zeitung zitiert. Für ihn sei besonders wichtig, dass der Hafen in seinem Kern erhaltenbleibt.

„Ob am Schluss mehr Arbeitsplätze entstehen, ist momentan schwierig zu sagen. Wichtig ist, den Hafen als zentralen Wirtschaftsstandort zu sichern.“ Da sämtliche Akteure mit im Boot sind, glaubt Kübler jedenfalls nicht an politische Hindernisse.

Das „Hafengebiet Birsfelden“ im Geviert Hard-/Sternenfeldstraße bedeckt mit 60 Hektar rund ein Viertel des gesamten Gemeindegebiets von Birsfelden. Es besteht zu zwei Dritteln aus dem Hafenperimeter – ein Areal, welches dem kantonalen Nutzungsplan Rheinhäfen unterliegt – und zu einem Drittel aus dem der kommunalen Planungshoheit unterstellten Industrie- und Gewerbegebiet Hafen Birsfelden.

Die gute Lage zwischen Rheinlehne und Basel-Stadt, die direkte Anbindung an die Autobahn und das Schienennetz eröffnen ein großes Entwicklungspotenzial, lautet das Fazit. Dieses ergebe sich nicht nur aus der besonderen Lage, sondern auch aus den Zukunftsperspektiven der ansässigen Wirtschaft und der technologischen Entwicklung.

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