Die Blicke des Zuschauer werden von dem großen Flachbildschirm angezogen, auf dem sich die Geschichte immer wieder von vorne abspielt. Ständig sieht man Pinkerton beim Rasieren mit dem Rasiermesser hantieren. Beim längsten Liebesduett der Operngeschichte sitzen beide auf der Bühne etwas zu gemütlich am Pool, sie räkelt sich auf der Gartenliege. Es sind die banalen Alltäglichkeiten dieser Liebesgeschichte bis hin zum tragischen, in Basel auch melodramatischen Ende.
Der italienische Dirigent Antonello Allemandi ist ein Puccini-Kenner und weiß, wie man stringent die Steigerungen bis zum letalen Ende durchzieht, und er kann dazu das Basler Sinfonieorchester bestens animieren, das kein bisschen sentimental spielt.
Während bei der Premiere eines der großen Transparenzgläser im Bungalow, hinter dem sich Umkleide und Bettszenen abspielen, blind blieb, funktionierte das in der weiteren Aufführung fehlerfrei. Ebenso natürlich wie die alles beherrschenden Videos, die heute wohl zu einem der beliebtesten Stilmittel im modernen Theater gehören. Dennoch überzeugt die Aufführung schlussendlich musikalisch mehr als szenisch. Nächste Vorstellungen am 15. und 18. Mai