Starke Mittelwelle
Seine Blütezeit erlebte der Sender im Zweiten Weltkrieg. Der Zinken im Luzerner Hinterland verdankte seine Bekanntheit auch dem Umstand, dass der Landessender damals zu den stärksten Mittelwellensendern Europas gehörte.
Die Nachrichtenbulletins hatten höchsten Status. „Die Weltchronik“ (seit 1940) wurde zum Paradestück. Immer freitags von 19.10 bis 19.25 Uhr analysierte ETH-Geschichtsprofessor Jean Rudolf von Salis den Gang der Weltpolitik. Es war die Viertelstunde, in der mutmaßlich das halbe Europa vor dem guten alten Dampfradio saß.
Seit Sendereröffnung im Jahr 1931 bildete Beromünster in der Deutschschweiz ein Synonym für Radio schlechthin, aber auch für zuverlässige, etwas lehrmeisterliche Informations-, Kultur- und Unterhaltungsangebote, bei denen der redaktionelle Einsatz für Qualität, Vielfalt und Ausgewogenheit spürbar war. Die Flexibilität der Macher äußerte sich oft in abrupten Programmwechseln – von Marschmusik hin zu Opernklängen, von staatspolitischen hin zu kindgerechten Wortsendungen.
Muba-Fernsehversuch
Für viele unvergessen bleiben die Stimmen der Radiolegenden Elisabeth Schnell, Ueli Beck, Susanna Enz, Vreni Speck und Heiner Gautschy. Letzterer war von 1949 bis 1967 Korrespondent in New York, insbesondere für die Sendung „Echo der Zeit“. Seine Berichte prägten das Amerikabild vieler Eidgenossen. Legendär seine Anrede am Beginn jeden Radiobeitrags: „Hallo Beromünster, hier spricht Heiner Gautschy in New York.“ 1952 leitete er den Basler Muba-Fernsehversuch, die ersten Sendungen des damals entstehenden Schweizer Fernsehens.