Die Entdeckung ist Huebner im Zuge eines vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Editionsprojektes gelungen. Seit drei Jahren erforscht sie zusammen mit einem interdisziplinären Team und in Zusammenarbeit mit dem Digital Humanities Lab der Universität Basel die Papyrussammlung, die unterdessen digitalisiert, transkribiert, kommentiert und übersetzt wurde. In einer Ausstellung in der Universitätsbibliothek Basel hatte das Projektteam im vergangen Jahr bereits die Geschichte der Papyrussammlung vorgestellt. Die Veröffentlichung sämtlicher Ergebnisse ist für Anfang kommenden Jahres geplant.
Insbesondere von der Bereitstellung der digitalisierten Sammlung auf internationalen Datenbanken erhofft sich Huebner einen weiteren Schub für die Papyrusforschung. Da Papyri vielfach nur in Bruchstücken oder Fragmenten überliefert sind, sei der Austausch mit anderen Papyrussammlungen zentral. „Die Papyri gehören alle zu einem größeren Kontext. Es ist in der Tat so, dass Personen, die in einem Basler Papyrustext erwähnt werden, noch mal in anderen Papyri auftauchen, die sich beispielsweise in Straßburg, London, Berlin und anderen Orten befinden. Es sind die digitalen Möglichkeiten, die uns erlauben, diese Mosaiksteine wieder zu einem Gesamtbild zusammenzufügen“, wird Huebner in der Mitteilung der Universität Basel abschließend zitiert.