Basel Rekordwert bei Übernachtungen

Valentin Radonici
Nach den schwierigen Jahren der Pandemie können sich die Hotels in Basel über eine Zunahme der Übernachtungen freuen. Foto: /Juri Weiss

Die Schweiz und der Kanton Basel-Stadt haben ein erfolgreiches Tourismusjahr hinter sich.

Die Hotels in der Schweiz haben im Jahr 2023 ein neues Rekordergebnis erzielt. Im Im Monat Dezember stiegen die Hotelübernachtungen gegenüber dem Vormonat um 4,3 Prozent. Dies ergibt eine Ende Januar vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichte erste Schätzung.

Positive Bilanz

Im Gespräch mit unserer Zeitung unterstreicht der Leiter der Unternehmenskommunikation der Hotellerie Suisse, Vincent van den Berg, diesen Trend: „Es besteht kein Zweifel mehr daran, dass die Schweizer Hotellerie im Jahr 2023 erstmals die Marke von 40 Millionen Übernachtungen überschritten und somit einen Rekordwert erreicht hat.“

Auch im Basler Tourismus zieht man eine positive Bilanz, wie Denise Dietler, Management Assistent der Basel Tourismus, erklärt: „Der Städtetourismus erholt sich in Bezug auf die Übernachtungen schneller als erwartet, und für das Jahr 2023 erwarten wir eine positive Entwicklung der Übernachtungen.“ Vermutlich werde die Stadt Basel 1,5 Prozent mehr Übernachtungen als vor der Pandemie verzeichnen können. Diese Zahlen könnten aber erst bestätigt werden, wenn die Anzahl der Übernachtungen vom BFS bekannt gegeben werden.

Van den Berg sieht die Ursache für die positiven Zahlen bei der Anzahl inländischer Übernachtungen, die seit der Pandemie erhöht sei und langsamer abnehmen würde, als die Auslandsnachfrage sich erhole.

Trotz der positiven Entwicklung hat der Tourismus in Basel Herausforderungen. Dietler: „Die Struktur der Gäste hat sich verändert. Der individuelle Geschäftstourismus und die Anzahl Messegäste sind eingebrochen, der Anteil der Freizeittouristen ist hingegen angestiegen.“ Aus diesem Grund sei die Auslastung der Basler Hotels trotz der positiven Übernachtungszahlen nicht auf Vor-Pandemie-Niveau.

Weniger Geschäftsreisen

Wie der Gästemix in der Stadt sich im Detail verändert hat, schildert Dietler: „Vor der Pandemie haben der Kongress, Freizeit- und Geschäftstourismus je ein Drittel ausgemacht. Inzwischen sind die Segmente Geschäftstourismus und Messetourismus eingebrochen.“ Der Geschäftstourismus nehme mittlerweile nur noch 20 Prozent des Gesamttourismus ein. Dieses Geschäft komme nicht mehr zurück.

Die Erholung im Tourismusbereich ist laut Dietler auf den Kongress- und Freizeittourismus zurückzuführen. Diese Bereiche seien im Gegensatz zum Geschäftstourismus keine Selbstläufer, sondern müssten gezielt bearbeitet werden. Auch bei den Kongressen brauche es immer die persönliche Akquisetätigkeit von Basel Tourismus. „In den Segmenten Freizeit und Kongresse liegt auch die Zukunft der Tourismusdestination Basel“, betont sie.

Beim Thema Inlands- und Auslandstouristen gibt es in Basel keine unterschiedlichen Trends: „Bei uns in Basel ist kein Rückgang der Inlandstouristen zu verzeichnen. Wir bearbeiten weiterhin die In- und Auslandsmärkte, insbesondere Europa.“ Bis Ende November 2023 seien 60 Prozent der Touristen, die Basel besucht hätten, aus dem Ausland gekommen.

Martin Nydegger, Direktor Schweiz Tourismus, berichtete Ende Dezember gegenüber der Zeitung Schweiz am Wochenende, dass 2023 ein absolutes Rekordjahr darstelle. Basel Tourismus geht auf Nachfrage auch für 2024 von einem positiven Jahr aus: „Wir erwarten eine erneute Zunahme der Anzahl an Übernachtungen im Vergleich zum vergangenen Jahr.“

Preis pro Nacht steigt

Dennoch bleibe zu betonen, dass die Hotelauslastungen im Kanton Basel-Stadt aufgrund der gesteigerten Hotelkapazitäten geringer seien als es noch im Jahr 2019 der Fall gewesen sei. Damals habe die Auslastung der Hotelbetten bei 64 Prozent gelegen, im vergangenen Jahr seien nur 53 Prozent der Betten im Kanton belegt gewesen. Die Entwicklung bei den Hotelkapazitäten hat direkte Folgen für die Gäste: „Die niedrige Auslastung hat eine gravierende Auswirkung auf die Durchschnittspreise pro Übernachtung.“

Für Basel sei der Erhalt einer hohen Hotelkapazität sehr entscheidend. „Nur so kann sich die Stadt als Kongress- und Messedestination gut positionieren“, erklärt Dietler abschließend.

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