Basel Schnell, flexibel, umweltfreundlich

Michael Werndorff
Damit E-Bussen der Linie 36 nicht der Strom ausgeht, wurde jetzt eine Ladestation an der Haltestelle Klybeck in Betrieb genommen. Foto: Michael Werndorff

Die Basler Verkehrsbetriebe nehmen eine neue Ladestation für Elektro-Busse in Betrieb. Bis zum Jahr 2027 soll die gesamte Busflotte elektrisch betrieben werden.

Etwa eine Viertelstunde braucht eine Schnellaufladung, dann ist der Bus wieder „aufgetankt“ und kann theoretisch wieder 105 Minuten auf Basels Straßen unterwegs sein, weiß Daniel Schütz, Verantwortlicher für das Bussystem 2027 der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB). Tatsächlich dürfte es deutlich weniger sein. Faktoren wie Verkehr, Wetter, Temperatur und Fahrgastaufkommen können die Einsatzzeit verkürzen, sagte er im Rahmen der Vorstellung einer neuen E-Ladestation an der Haltestelle Kleinhüningen beim Hochbergerplatz.

Flotte wird umgestellt

Die BVB werden in den nächsten Jahren ihre gesamte Fahrzeugflotte auf E-Busse umstellen. Die ersten 27 elektrisch betriebenen Busse sind bereits auf Basels Straßen unterwegs. Bis 2027 soll die komplette Flotte batteriebetrieben sein und mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt werden. Dann zählen die BVB insgesamt 120 Elektro-Busse, wie Schütz ausführte. Um die emissionsarmen Busse mit erneuerbarem Strom zu versorgen, braucht es Ladestationen. Nach elfmonatiger Bauzeit wurde eine solche beim Hochbergerplatz fertiggestellt und am Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt.

Neben der Ladeinfrastruktur in zwei Provisorien (Messehalle 3 und Klybeck) und in dem neu zu bauenden Betriebshof Rank brauche es zusätzlich auch Ladestationen an Endhaltestellen von langen Buslinien wie der Linien 36 und 50, führte Schütz aus. An der neuen Ladestation können jeweils zwei E-Busse während des Endaufenthalts gleichzeitig Energie nachladen.

Die Ladeinfrastruktur wird über eine erdbebensichere Trafostation mit Strom versorgt, die ebenfalls neu gebaut wurde und über zwei voneinander unabhängige, redundante Systeme verfügt. So ist bei einem Ausfall eines Trafo-Systems die Funktion der Anlage weiterhin gewährleistet, wie die Verantwortlichen der Industriellen Werke Basel erläuterten. Der Stromverbrauch an der Haltestelle wird sich Berechnungen zufolge auf zwei Gigawattstunden pro Jahr belaufen.

Generell verfolgen die BVB eine Strategie, die aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen das Aufladen der Busse im Depot vorsieht, sagte Schütz, der auch das Thema Brandschutz erläuterte: Ganz unabhängig von der Antriebstechnik breite sich ein Brand in einem Bus aufgrund der verbauten Materialien stets sehr schnell aus. Kurzum: Das Brandrisiko von E-Bussen sei vergleichbar mit demjenigen von Dieselbussen.

Etappenweise Beschaffung

Die BVB beschaffen im Rahmen der Umstellung der gesamten E-Busflotte in einer ersten Beschaffungsetappe insgesamt 19 E-Normalbusse mit einer Länge von zwölf Metern, 38 E-Gelenkbusse (18 Meter) und acht E-Doppelgelenkbusse (25 Meter), die auf der Strecke zum EuroAirport zum Einsatz kommen. Die ersten E-Normalbusse und E-Doppelgelenkbusse sind Anfang November angeliefert worden.

Neubau geplant

Neben der Neubeschaffung steht der Neubau der Garage Rank auf der Agenda, die nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht: Sie müsste beispielsweise erdbebenertüchtigt werden. Zudem ist sie schon heute zu klein, und es können nicht mehr alle Busse in der Abstellanlage selbst abgestellt werden.

Und schließlich ist es auch wirtschaftlich nicht sinnvoll, Anpassungen oder Erweiterungen an der sanierungsbedürftigen Garage vorzunehmen, heißt es seitens der BVB. So sind auf dem Areal zwei voneinander getrennte Gebäude geplant: eine Abstellanlage und eine Werkstatt für die Instandhaltung der Busse. Bis Mitte 2027 soll das Vorhaben umgesetzt werden.

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