Basel Sinfonieorchester und Theater Basel spielen

sda/hau
Franziskus Theurillat, Orchesterdirektor des Sinfonieorchester Basel, bedauert die Einschränkungen für die Kultur. Foto: Christian Aeberhard

Musik: Trotz Corona-Beschränkungen  Konzerte und Premieren / Auch Live-Streams

Basel - Das Sinfonieorchester und das Theater Basel spielen weiter, trotz der verfügten Beschränkung der Zuschauerzahl auf 15. Und sie fordern zusammen mit weiteren Kulturinstitutionen eine Obergrenze von wieder 50 Personen.

Die verschärften Einschränkungen würden bei den betroffenen Institutionen und beim Publikum auf großes Unverständnis stoßen, teilten die beiden Institutionen, die sich zum Netzwerk Kulturpolitik Basel zusammengeschlossen haben, in separaten Communiqués mit. Trotzdem wollen sie auch während des vorerst bis am 13. Dezember befristeten Mini-Lockdowns aktiv bleiben.

Das Sinfonieorchester Basel wartet am 2. und 3. Dezember im Stadtcasino Basel mit einem Konzertmarathon für jeweils 15 Zuhörer auf. Alternierend im Großen Musiksaal und im kleineren Hans Huber-Saal werden an diesen beiden Tagen fünf Programme unter anderem mit Werken von Mozart, Händel, Schubert, Telemann und Wagner jeweils achtmal wiederholt. Das ergibt eine Reihe von 20 Konzerten, die zum Teil auch live gestreamt werden. Alle Streams sind nur am Konzerttag live auf der Website des Orchesters und den Social Media-Kanälen abrufbar und erlöschen danach.

Am 5. Dezember wird das Sinfonieorchester dann in reduzierter Formation in den Orchestergraben des Theater Basel steigen zur Premiere von Mozarts „Zauberflöte“.

„Dies ist die zweite massive Publikumsbegrenzung innerhalb weniger Wochen und eine Bedrohung nicht nur für den laufenden Spielbetrieb, sondern für die Existenz zahlreicher kultureller Betriebe in der Stadt und Region Basel“, schreibt das Orchester. Vor dem Hintergrund ausgeklügelter Hygiene-Konzepte in den betroffenen Spielbetrieben treffe dies auf großes Unverständnis der Kulturschaffenden und ihres Publikums. Das Sinfonieorchester schließt sich daher ebenfalls einer Forderung des Netzwerk Kulturpolitik Basel an (wir berichteten). Darin wird gefordert, dass professionell durchgeführte Kulturveranstaltungen weiter für bis zu 50 Zuschauer erlaubt sind. 35 Personen weniger im Saal erzielten keinen Nutzen im Hinblick auf das Infektionsgeschehen: „Wir fordern differenzierte Maßnahmen für den Kultursektor!“

Dazu äußert sich auch der Orchesterdirektor Franziskus Theurillat: „Gerade unsere Konzerte in den vergangenen Wochen haben uns gezeigt, wie wichtig ein Konzerterlebnis für jeden Einzelnen und die Gesellschaft ist, gerade auch in schwierigen Zeiten. Deswegen wollen wir trotz der enorm angespannten wirtschaftlichen Folgen, die diese Maßnahmen mit sich bringen, dem Publikum weiterhin die Begegnung mit der Musik, aber auch anderen Menschen im Konzertsaal, nicht verweigern, und spielen weiter!“

Das Theater Basel hat sich entschlossen, die Premiere nicht zu verschieben, weil spätere Probenzeiten terminlich nicht möglich gewesen wären. Die 15 Zuschauer werden die Schweizer Star-Sopranistin Regula Mühlemann bei ihrem Debüt als Pamina erleben.

Während der Mini-Lockdown-Zeit stehen noch zwei weitere Premieren auf dem Programm: Die Stadtmusikantenrevue „Alte Tiere Hochgestapelt“ von und mit Les Reines Prochaines sowie das Kinderstück „Der Räuber Hotzenplotz“. Die Eintrittskarten würden unter den Interessenten verlost.

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